Missbrauchsfall Bergisch Gladbach Polizei ermittelt gegen 24 Chat-Teilnehmer

Köln/Bergisch Gladbach · Den 24 Beschuldigten werde der Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Insgesamt gebe es somit allein in NRW derzeit 52 Beschuldigte in dem Verfahren.

  Ein Haus wird von der Polizei mit Unterstützung des THW durchsucht. (Archivbild)

Ein Haus wird von der Polizei mit Unterstützung des THW durchsucht. (Archivbild)

Foto: dpa/Dagmar Meyer-Roeger

Bei den Ermittlungen zum Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach hat die Polizei jetzt zahlreiche weitere Mitglieder von Chat-Gruppen namentlich identifiziert. Den 24 Beschuldigten werde der Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Gegen sie werde nicht wegen sexuellen Kindesmissbrauchs ermittelt. Insgesamt gebe es somit allein in NRW derzeit 52 Beschuldigte in dem Verfahren. Unverändert säßen elf Verdächtige in Untersuchungshaft, gegen acht Männer wurden bereits Anklagen erhoben.

Im August soll der Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs gegen einen 42-Jährigen beginnen, von dem die Ermittlungen ihren Ausgang nahmen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung in Bergisch Gladbach hatten Beamten im vergangenen Oktober riesige Mengen kinderpornografischen Materials gefunden. Bei der Auswertung stießen sie unter anderem auf Chat-Gruppen mit bis zu 1800 Teilnehmern. Bundesweit konnten nach früheren Angaben bisher mehr als 70 Tatverdächtige und über 40 Opfer identifiziert werden.

Einen Täter hat das Landgericht Kleve kürzlich zu zehn Jahren Haft und dauerhafter Unterbringung in der Psychiatrie verurteilt. Gegen zwei Angeklagte läuft derzeit der Prozess in Mönchengladbach.

(chal/dpa)
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