Nach tödlicher Attacke in Münster 21-jähriger Tatverdächtiger stellt sich und kommt in U-Haft
Münster · Tagelang sucht die Polizei nach einem Verdächtigen, der auf einer Kirmes in Münster einen Mann getötet haben soll. Am Ende wird dem 21-Jährigen der Fahndungsdruck wohl zu groß: Er meldet sich bei der Polizei.
Nach dem tödlichen Messerangriff auf einer Kirmes in Münster ist der gesuchte Tatverdächtige gefasst. Der 21-Jährige habe sich am Mittwochvormittag in Begleitung seines Anwalts der Polizei gestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Am Nachmittag wurde er wegen Mordverdachts einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft an. Der Beschuldigte habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Der Kasache soll am Samstagabend auf der Kirmes Send nach einem Streit mit einem Messer auf einen 31-Jährigen eingestochen haben. Der Mann starb trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen noch am Tatort. Todesursache war laut Obduktion ein Stich ins Herz. Die Stadt Münster hatte das Volksfest nach der Tat vorzeitig abgebrochen.
Die Polizei fahndete mit einem Foto nach dem Tatverdächtigen. Zeugenhinweise, die Untersuchung des Tatorts und Videoaufnahmen hätten den dringenden Tatverdacht gegen den Mann ergeben, hieß es. Am Montagabend hatten Beamte seine Wohnung in Münster durchsucht, ihn dort aber nicht angetroffen.
Der Verdächtige ist bereits in der Vergangenheit straffällig geworden. 2017 sei er unter anderem wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Jugendstrafe verurteilt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nachdem er den Großteil verbüßt habe, sei der Rest zur Bewährung ausgesetzt worden - die Bewährungszeit sei noch nicht abgelaufen.
Der Mann war den Angaben nach am Samstagabend an einem Karussell mit einem 31-Jährigen in Streit geraten. Er soll dann mit einem Messer auf den Älteren eingestochen haben. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen starb der 31-Jährige noch vor Ort. Eine Obduktion des Leichnams ergab, dass er einen Stich ins Herz erhielt und aufgrund des Blutverlustes starb, wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am vergangenen Sonntag berichtete.