Schnee zieht ab Mehrere Unfälle mit Verletzten auf glatten Straßen in NRW

Meschede · Der plötzliche Kälteeinbruch hat in Nordrhein-Westfalen vielerorts zu glatten Straßen geführt. Vor allem in höheren Lagen kam es zu Unfällen. Herabstürzende Eisbrocken sorgten am Samstag für die Sperrung der A565 bei Bonn.

In Meinerzhagen kam ein PKW auf glatter Straße ins Schleudern und blieb auf der Seite liegen.

In Meinerzhagen kam ein PKW auf glatter Straße ins Schleudern und blieb auf der Seite liegen.

Foto: dpa/Markus Klümper

Schnee und Eis haben zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen die Autofahrer in Nordrhein-Westfalen überrascht. In mehreren Regionen kam es auf den glatten Straßen zu Unfällen, wie die Polizeistellen mitteilten. Im Hochsauerlandkreis wurden bei fünf Unfällen insgesamt 14 Menschen zum Teil schwer verletzt.

Zwischen Bromskirchen und Hallenberg habe ein 47 Jahre alter Autofahrer die Kontrolle verloren und sei auf schneeglatter Fahrbahn in den Gegenverkehr geraten, teilte die Polizei am Samstag mit. Dort sei er frontal in das Auto eines 20-Jährigen geprallt. Der 47-Jährige kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die beiden Insassen des entgegenkommenden Autos wurden demnach leicht verletzt.

In Arnsberg wurde nach Polizeiangaben am frühen Samstagmorgen eine 53 Jahre alte Autofahrerin schwer verletzt, als ein entgegenkommendes Auto auf der glatten Straße frontal in ihren Wagen schleuderte. Ihre beiden Beifahrer sowie der zweite Autofahrer wurden leicht verletzt.

Am Freitagnachmittag prallte ein 24 Jahre alter Autofahrer bei Medebach-Glindfeld mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum. Der Fahrer und die beiden Mitfahrer wurden leicht verletzt. Die Polizei im Hochsauerlandkreis meldete zudem noch zwei weitere Unfälle mit leichtverletzten Menschen.

Auch auf den Autobahnen habe der Schnee in der Nacht zu Unfällen geführt, sagte ein Sprecher der Dortmunder Autobahnpolizei am Samstag. „Es ist zu einer Vermehrung von Unfällen gekommen aufgrund der Witterungslage.“

Vorerst unklar war nach Angaben der Polizei, ob der Kälteeinbruch auch für eine Unfallserie auf der Autobahn 45 am Freitagabend verantwortlich war. Dort wurden bei drei miteinander verketteten Unfällen neun Menschen verletzt. Es seien 17 Fahrzeuge involviert gewesen, sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Zum genaueren Unfallhergang gebe es bislang keine Erkenntnisse. Der Autobahnabschnitt zwischen Drolshagen und Meinerzhagen wurde für mehrere Stunden gesperrt.

Im Oberbergischen Kreis sei der Schnee bis zum Samstagmorgen liegen geblieben, sagte ein Polizeisprecher. „Mittlerweile sind die Straßen aber frei.“ Das Wetter habe am frühen Morgen noch zu „zwei, drei Unfällen mit Blechschäden“ geführt. Am Freitagabend war ein Autofahrer im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden, als er in einer Kurve mit einem Streufahrzeug zusammenstieß. Wie die Polizei mitteilte, wurde der 37-Jährige ins Krankenhaus gebracht.

Herabstürzende Eisbrocken haben zudem am Samstagvormittag zu einer vorübergehenden Sperrung der Autobahn 565 bei Bonn geführt. Dort stürzten am Vormittag wegen des Tauwetters immer wieder große Eisstücke von den Drahtseilen der Friedrich-Ebert-Brücke, wie ein Sprecher der Polizei bestätigte. Die Autobahnmeisterei habe den Bereich sichern müssen. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt.

Die A565 war zwischen Bonn-Auerberg und Bonn-Beuel vorübergehend voll gesperrt, die Fahrtrichtung Altena wurde nach Angaben des Sprechers zuerst freigegeben. Gegen 12 Uhr wurde auch die Strecke in Richtung Bonn-Beuel wieder freigegeben. Die Sperrung hatte laut WDR-Staumelder zu rund vier Kilometern Stau geführt. Zuvor hatte der „General-Anzeiger“ berichtet.

Am Samstag könne es vor allem im Süden des Landes noch etwas Schneeregen oder Schnee mit Glätte geben, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Vormittag in Essen mit. Im Tagesverlauf ziehe der Niederschlag dann Richtung Süden ab, vereinzelt könne es aber noch Schauer geben. Die Höchstwerte liegen demnach zwischen drei und sieben Grad, im höheren Bergland können die Werte auch tagsüber unter null bleiben.

In der Nacht zu Sonntag bleibt es nach DWD-Vorhersage überwiegend trocken. Der Wetterdienst warnte aber vor Glätte durch überfrierende Nässe auf den Straßen. Demnach werden Tiefstwerte von minus sechs Grad im Flachland und minus neun Grad im Bergland erwartet. Am Sonntag gibt es laut DWD-Prognose dann dichte Wolken und nur vereinzelt von Nordwesten her Regen-, Schneeregen- oder Graupelschauer. Die Temperaturen sollen bis zu acht Grad erreichen.

(chal/dpa)
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