Mann in Oberhausen erstochen "Mein Mandant kann nur um Verzeihung bitten"

Ein 21-Jähriger steht vor Gericht, weil er in Oberhausen auf zwei Brüder eingestochen haben soll. Am Mittwoch hat er eine der beiden Taten gestanden, die andere leugnet er.

 Das Landgericht in Essen. (Symbol)

Das Landgericht in Essen. (Symbol)

Foto: dpa, bt tag pil

Nach einer tödlichen Messerattacke muss sich ein 21-jähriger Mann aus Bottrop seit Mittwoch vor dem Essener Landgericht verantworten. Der Angeklagte soll in der Nacht auf den 26. November 2017 nach einem Streit in einem Linienbus in Oberhausen auf zwei Brüder eingestochen haben. Eines der Opfer starb an den Folgen eines Herzstiches, das Leben des anderen Mannes konnte durch eine Not-Operation gerettet werden.

Zum Prozessauftakt legte der 21-Jährige über seinen Verteidiger ein weitreichendes Geständnis ab. Den tödlichen Angriff gab er zu, an die Messerattacke auf das zweite Opfer will er keine Erinnerung haben.

Heftiger Streit im Bus

Der Angeklagte war mit zwei Freunden mit dem Nachtexpress von Bottrop nach Oberhausen gefahren. Die späteren Opfer waren unterwegs zugestiegen. Noch bevor der Bus sich wieder in Bewegung setzten konnte, war es zu einem heftigen Streit um zwei Frauen gekommen.
Nachdem der Busfahrer die Türen wieder geöffnet hatte, hatte sich die Auseinandersetzung auf dem Bussteig verlagert und war dort eskaliert.

Der Angeklagte soll insgesamt sieben Mal auf den 28-jährigen Mann eingestochen haben, der noch in derselben Nacht starb. Die Klinge des Messers hatte unter anderem das Herz und den Hinterkopf getroffen.
"Mein Mandant kann versichern, dass er das zu keinem Zeitpunkt wollte", sagte Verteidiger Siegmund Benecken zu Prozessbeginn. "Er kann nur um Verzeihung bitten." Dem ebenfalls schwer verletzten Bruder des Getöteten war in die Wange gestochen worden.

Die Anklage lautet auf Totschlag und versuchten Totschlag.

(sef/lnw)
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