Königswinter Mann betoniert Frau im Keller ein: Acht Jahre Haft

Bonn · Fünf Jahre lang hatte ein 52-Jähriger allen weisgemacht, seine Frau habe ihn nach einem Streit verlassen. Dabei lag sie einbetoniert im Keller. Wegen Totschlags muss er jetzt für acht Jahre ins Gefängnis.

Die Katastrophe hatte einen langen Vorlauf, sagt der Richter. Über Jahre hatte der Mann aus Königswinter seinen Kindern und Bekannten weisgemacht, dass die Frau die Familie nach einem Streit verlassen habe. Erst als die Tochter 2012, vier Jahre nach der Tat, eine Vermisstenanzeige aufgab, nahm die Polizei Ermittlungen auf.

Als sie ein knappes Jahr später den Garten des Mannes umgraben wollte, gestand er die Tat und führte die Beamten in den Keller. Zu der Tat sei es nicht aus heiterem Himmel gekommen, sagte der Vorsitzende Richter Josef Janßen. Die Katastrophe habe einen langen Vorlauf gehabt und beide Ehepartner hätten ihren Teil dazu beigetragen.

Nach Darstellung des Gerichts gab es in den 20 Ehejahren von Anbeginn an Streit. Der hohe Lebensstandard, den die Frau sich wünschte, konnten die beiden trotz vieler Arbeit nicht erreichen. Immer trafen den Ehemann die gleichen Vorwürfe: Er sei zu wenig zu Hause und er habe keine Zeit für die beiden Kinder und er sei an allem schuld.

"Er hat keine Grenzen gesetzt", sagte Janßen. Er habe nicht gesagt, dass Schluss sein müsse mit den Vorwürfen und der Nörgelei. Handgreiflichkeiten gab es in den 20 Jahren keine. Erst am 14. Februar 2008, als die Eheleute morgens gemeinsam im Badezimmer waren, artete der Krach in dem Reihenhaus in Königswinter-Ittenbach aus.

Seine Frau schubste ihn, er schubste zurück, sie fiel mit dem Kopf auf den Badewannenrand und zog sich eine blutende Wunde zu. Da schrie sie ihn an, schüttelte ihn. "Und da hat es Klick gemacht", hatte der Angeklagte das Geschehen zum Prozessauftakt geschildert. Er habe sie am Hals gepackt und zugedrückt.

Damit die Kinder bei der Rückkehr aus der Schule nichts merken, brachte der Täter die Tote in Plastiktüten eingewickelt in den Keller. Dort betonierte er sie am nächsten Tag in den Sockel des Weinregals ein, das gerade im Bau war.

"Die Kammer hat keinen Grund gefunden, warum das Geständnis nicht stimmen soll", sagte der Richter. "Die Tat war eine affektive Entladung."

(lnw)
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