Krefeld Luximo: Stadt kauft Häuser zurück

Krefeld · Ein wichtiges Krefelder Bauprojekt ist endgültig gescheitert: Die Firma Luximo hat ihr Versprechen nicht gehalten, in Krefeld die Werkkunstschule zu vermarkten und eine Einkaufspassage von Ostwall zum Behnisch-Haus zu bauen.

 Diese zwei eingeschossigen Häuser und das mittlere hohe Haus will die Stadtverwaltung Luximo abkaufen.

Diese zwei eingeschossigen Häuser und das mittlere hohe Haus will die Stadtverwaltung Luximo abkaufen.

Foto: Thomas Lammertz

Jetzt soll die Stadt wieder zum Zug kommen: Die Bau GmbH, eine Tochterfirma der Krefelder Wohnstätte, soll von der Schweizer Gesellschaft Luximo die Werkkunstschule und drei Häuser am Ostwall zurückkaufen. Diesen politischen Plan bestätigte jetzt Thomas Siegert, Geschäftsführer der Bau GmbH, unserer Zeitung. "Die Verhandlungen stehen unmittelbar vor dem Abschluss. Es besteht Grundeinigkeit über den Kaufpreis, nur noch Details, wie die Frage der Stellplätze, sind zu klären." Der Kaufpreis soll laut Siegert deutlich unter den 3,2 Millionen Euro liegen, die Luximo zuerst verlangte.

 Mit diesem Plan für den Komplex Ostwall/Petersstraße war Luximo 2006 angetreten. Blau: Standort der Passage, rot: Werkkunstschule.

Mit diesem Plan für den Komplex Ostwall/Petersstraße war Luximo 2006 angetreten. Blau: Standort der Passage, rot: Werkkunstschule.

Foto: Thomas Lammertz

Damit endet ein langes Kapitel um die Schweizer Gesellschaft, die in Krefeld ab 2006 den Komplex um das Behnisch-Haus beleben wollte, erst das Behnisch-Haus kaufte und später auch Werkkunstschule und die Immobilien am Ostwall.

Die Geschichte von Luximo

Die Geschichte der Geschäftsbeziehungen von Krefeld und Luximo begann 2006, als die Luximo West GmbH das 2002 gebaute Behnisch-Haus an der Petersstraße einer insolventen Investorengemeinschaft abkaufte und hoffte, dieses bald vermieten zu können. Der Krefelder Rat beschloss im Gegenzug, dass die Stadtverwaltung Räume für die Schulverwaltung anmietet. Er knüpfte daran allerdings die Bedingung, dass Luximo die Werkkunstschule kauft und eine Passage baut. Ende 2006 kündigte Luximo dann an, zwischen Ostwall und Behnisch-Haus eine Einkaufspassage mit 1600 Quadratmeter Ladenfläche plus Büros in der Werkkunstschule (zusammen 5000 Quadratmeter) realisieren zu wollen. Investitionsvolumen: 80 Millionen Euro. Diese Passage ist allerdings nie realisiert worden.

CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel setzt jetzt darauf, dass die Stadt durch Eigenvermarktung der Werkkunstschule und der drei Häuser mehr Erfolg hat. Er könne sich dort ein Investment von ECE oder MFI vorstellen. Die Grünen kritisierten dies prompt. "Nach einer eindeutigen Festlegung des Rates auf das Einzelhandelsgutachten haben ECE- oder MFI-Projekte in der Größenordnung über 20 000 Quadratmeter Ladenfläche keine Chance. Sie sind definitiv ausgeschlossen, daher sollte man die Diskussion nicht erneut führen", sagte Fraktionsvorsitzende Stefani Mälzer. Thomas Siegert, Wohnstätte-Geschäftsführer, glaubt fest an den Sinn des Ankaufs der Immobilien von Luximo. Bau GmbH und Stadt könnten Investoren heranholen. "Das ist eine attraktive Ecke."

Letzter Streitpunkt im Ringen von Luximo und Bau GmbH sind die benötigten Stellplätze, die ein Neubau einer Passage erfordert. Die Stadt fordert von Luximo, dass dafür 140 Stellplätze unter dem Behnisch-Haus übertragen werden. "Wir verhandeln noch", sagt Thomas Siegert. Am 16. Juni soll der Aufsichtsrat der Wohnstätte über den Rückkauf entscheiden.

(RP)
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