Vor der Räumung in Lützerath Zwischen Angst und Hoffnung

Lützerath · In Lützerath bereiten sich die Aktivisten auf die Räumung vor. Wie ihre Strategie gegen die Polizei aussieht, und welche Vorkehrungen sie treffen. Ein Stimmungsbild aus dem Dorf des Widerstands.

Ein Braunkohlebagger arbeitet mittlerweile fast direkt am Protestcamp.

Ein Braunkohlebagger arbeitet mittlerweile fast direkt am Protestcamp.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der gigantische Bagger wirft in der tief stehenden Dezembersonne kurz vorm Jahreswechsel bereits seine Schatten auf die Mahnwache, die kaum 50 Meter von dem monströsen Ungetüm aus Metall entfernt ist. So nah soll der Bagger, der sich unnachgiebig durch das rheinische Braunkohlerevier frisst, noch nie an den Zelten und Wohnwagen gestanden haben. RWE habe ihn erst am Mittwoch absichtlich so dicht an die Abbruchkante herangerückt, meint ein junger Mann aus Bayern, der gerade erst in Lützerath angekommen ist und über die noch verbliebene, teils schon zugewachsene Hauptzufahrtsstraße ins Dorf schlendert. „Damit wollen sie uns demonstrativ den Mittelfinger zeigen“, sagt er. Aber davon lassen sich er und die anderen Aktivisten nicht mehr beirren. Zu viel haben sie in den vergangenen Monaten erlebt, ausgehalten und miteinander durchgestanden. „Sollen sie ruhig kommen“, sagt der Mann aus Bayern kämpferisch.