Holzbau von Dauercamper Campingplatz-Besitzer lässt Tatort in Lügde räumen

Lügde · Der mutmaßliche Tatort im Missbrauchsfall Lügde war nicht mehr als eine bessere, verwinkelte Bretterbude. Der Besitzer des Campingplatzes räumt jetzt auf. Und setzt schweres Gerät ein.

 Einrichtungsgegenstände, ein Lader und ein Container sind vor der Parzelle des mutmaßlichen Täters auf dem Campingplatz Eichwald im Ortsteil Elbrinxen zu sehen.

Einrichtungsgegenstände, ein Lader und ein Container sind vor der Parzelle des mutmaßlichen Täters auf dem Campingplatz Eichwald im Ortsteil Elbrinxen zu sehen.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Im Missbrauchsfall Lügde lässt der Besitzer des Campingplatzes die Parzelle des Hauptbeschuldigten räumen. „Die Parzelle wird nicht weiter vermietet und zur Grünfläche“, sagte der Platzchef, Frank Schäfsmeier. Arbeiter leerten zuvor am Mittwoch den verwinkelten Holzbau des 56-jährigen Hauptverdächtigen, einem Dauercamper, und warfen das Material in einen Container. Eine erste Ladung wurde am Morgen abtransportiert. Auf dem Gelände am Rande des Campingplatzes war schweres Gerät für die Räumung zu sehen. Darunter ein Bagger. „Die Parzelle wird vollständig geräumt“, sagte Schäfsmeier. Er rechne damit, dass die Arbeiten am Donnerstag beendet sind.

Nach Informationen der Polizei in Bielefeld von Mittwoch wurde der Tatort in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Detmold bereits am 27. März freigegeben. Nach Auskunft der Polizei wurden die für die Spurensuche aufgestellten Absperrgitter auf dem Campingplatz schon am 23. März abgebaut. „Trotz des Abbaus dieser äußeren Sicherung blieben einzelne Objekte auf dem Campingplatz zunächst weiterhin beschlagnahmt und versiegelt“, sagte ein Sprecher. Vor zwei Wochen seien dann das Flatterband sowie die polizeilichen Siegel an den Objekten von den Ermittlern entfernt worden.

Auf dem Campingplatz in Lügde soll der 56-jährige Dauercamper mit einem Komplizen (33) über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Die beiden Verdächtigen sowie ein 48-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade sitzen in Untersuchungshaft. Der Stader soll die Missbrauchstaten live im Internet verfolgt haben. Gegen die weiteren Beschuldigten wird wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material von dem Campingplatz, Strafvereitelung oder Beihilfe zum Missbrauch ermittelt.

(skr/dpa)
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