Missbrauchsermittlungen in Lüdenscheid Verdächtiger tot in seiner Wohnung aufgefunden

Lüdenscheid · Der wegen Missbrauchs in einer christlichen Jugendgruppe im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg beschuldigte Mann ist tot. Angehörige fanden ihn am Donnerstagabend in seinem Wohnhaus.

Blaulicht (Symbol).

Blaulicht (Symbol).

Foto: dpa/Carsten Rehder

Die bisherigen Ermittlungen deuteten auf einen Suizid hin, wie die Polizei des Märkischen Kreises am Freitag in Lüdenscheid mitteilte. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung hätten sich bislang nicht ergeben. Wie am Donnerstag bekannt wurde, wurde gegen den Mann wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen in einem christlichen Jugendverband in Lüdenscheid ermittelt. Die Vorfälle sollen laut Staatsanwaltschaft etwa drei Jahrzehnte zurückliegen.

Der Angeschuldigte war nach Angaben des Kirchenkreises ein ehrenamtlicher Mitarbeiter, der in einer Jugendgruppe der evangelischen Kirchengemeinde Brügge und zuvor im CVJM Lüdenscheid-West tätig war. Der Beschuldigte sei nach Bekanntwerden der Ermittlungen umgehend von allen ehrenamtlichen Tätigkeiten entbunden und ihm ein Hausverbot erteilt worden, erklärte der Kirchenkreis. Bisher hätten sich fünf Geschädigte bei der Polizei gemeldet, hieß es.

Der Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg bot unterdessen Beratung und Seelsorge für die Betroffenen der Jugendgruppen an. Am Donnerstagabend seien die Jugendlichen und ihre Eltern über den aktuellen Stand informiert und zugleich Angebote für Unterstützung, Beratung und Seelsorge gegeben worden, erklärte der Kirchenkreis. Darüber hinaus habe der eingerichtete Krisenstab eine Kooperation mit dem Märkischen Kinderschutzzentrum sowie der Beratungsstelle des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis für die Unterstützung, Beratung oder Seelsorge eingerichtet.

(ham)
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