Remscheid Lenneper diskutieren über die Zukunft der Altstadt

Remscheid · Der Unmut der Anwohner über Lärmbelästigungen in der Altstadt war auch am Samstagabend Gesprächsthema in Lennep. In seinen Anmoderationen äußerte Toto Löhnert, Sänger der Beatles-Cover-Gruppe "Rubber Soul", die Hoffnung, dass die Musik die Nachbarn nicht stört.

 Leben in die Altstadt soll der Lenneper Sommer bringen – das ist das erklärte Ziel der Veranstalter. Wie das Foto zeigt, ist ihnen dies am Samstagabend erneut gelungen. Hunderte Besucher kamen zu den Konzerten von "Ryders" und "Rubber Soul" auf der Altstadtbühne . . .

Leben in die Altstadt soll der Lenneper Sommer bringen – das ist das erklärte Ziel der Veranstalter. Wie das Foto zeigt, ist ihnen dies am Samstagabend erneut gelungen. Hunderte Besucher kamen zu den Konzerten von "Ryders" und "Rubber Soul" auf der Altstadtbühne . . .

Foto: Jürgen Moll

37 Unterzeichner haben an das Ordnungsamt der Stadt Remscheid einen Brief geschrieben, in dem sie sich über Auswüchse rund um das Altstadt- und das Winzerfest, aber auch über die andauernde Lärmbelästigung durch die Veranstaltungsreihe "Lenneper Sommer" beklagen. Ein bis zwei Konzerte an jedem Wochenende seien "nicht hinnehmbar", schreiben sie an Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann. "Wir freuen uns, wenn in Lennep etwas passiert, aber man hat dabei nicht an die Anwohner gedacht", sagt Kay Geschwendt, einer der Beschwerdeführer.

 . . . und so sah es auf dem unteren Alter Markt am Tag zuvor, dem Freitag, tagsüber aus. Ruhig und beschaulich – darüber freuen sich die einen. Die Altstadt ist menschenleer, das bemängeln die anderen.

. . . und so sah es auf dem unteren Alter Markt am Tag zuvor, dem Freitag, tagsüber aus. Ruhig und beschaulich – darüber freuen sich die einen. Die Altstadt ist menschenleer, das bemängeln die anderen.

Foto: Moll (Archiv)

Erste Reaktionen gibt es bereits. Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann will die Kontrollen während großer Veranstaltungen wie Altstadt- und Winzerfest verstärken: "Wir werden mehr Präsenz zeigen müssen", sagt er auf BM-Nachfrage. Zugleich will er noch im August Gespräche mit allen Beteiligten führen und hofft auf Einsicht bei Veranstaltern und Gastronomen: "Wir streben eine einvernehmliche Regelung an."

Doch längst hat das Thema auch eine grundsätzliche Diskussion aufgeworfen. "Es müssen sich die Leute einig werden, ob man was in der Stadt machen will oder nicht", sagt Gunther Brockmann, als Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft Veranstalter des Winzerfestes. Den Trubel rund um Feste und Konzerte hält Brockmann für "Vorboten, wenn das DOC kommt". Denn auch ein Designer-Outlet-Center in Lennep bringe mehr Leben in die Altstadt.

Das glaubt auch David Schmidt, Mitglied der Inhaberfamilie von Rotationstheater, Rotationscafé sowie der Schule für Musik, Tanz & Theater: "Das Wohnen in der Altstadt, besonders in unmittelbarer Nachbarschaft zum DOC, wird nicht mehr an die jetzige Lebensqualität herankommen", schreibt Schmidt in einer E-Mail an die BM-Redaktion. Dennoch sei das DOC für Lennep "ein Licht am Ende des Tunnels": Seit 1998 sei er für die Verwaltung von Theater und Schule zuständig, und "seit jener Zeit beobachte ich den Niedergang dieser Altstadt: Es reiht sich ein Laden-Leerstand nach dem anderen." Die Wiederbelebung der Altstadt müsse erklärtes Ziel der Zukunft sein.

(RP)
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