Elternschaft attackiert Rot-Grün mit neuen Zahlen Viermal mehr Unterrichtsausfall als angegeben

Düsseldorf · An 53 der gut 600 Gymnasien in NRW sind in drei Wochen im Herbst im Schnitt 6,4 Prozent des Unterrichts ausgefallen. Das ergab eine Stichprobe der Landeselternschaft der Gymnasien für die Klassen fünf bis neun.

Unterrichtsausfall gehört in NRW zum Alltag, klagen Eltern.

Unterrichtsausfall gehört in NRW zum Alltag, klagen Eltern.

Foto: dpa

Die Quote ist fast viermal so hoch wie die 1,7 Prozent, die das Ministerium 2015 für die Sekundarstufe I der Gymnasien vorlegte. Dem lagen Werte aus 110 Schulen zugrunde.

Die Landeselternschaft legt eine strengere Ausfall-Definition an als das Ministerium: "Wenn ein Lehrer eine Klasse nur beaufsichtigt oder mehrere Klassen gleichzeitig betreut, ist das für uns Unterrichtsausfall", sagte der Vorsitzende Ulrich Czygan.

"Der Wert von 6,4 Prozent zeigt, dass es hinten und vorne bei den Lehrerstellen hakt, vor allem in der Vertretungsreserve." Wenn an einer Schule zwei Lehrer desselben Fachs zugleich krank würden, "geht nichts mehr".

Mehr noch: Es seien in einzelnen Klassen nach dieser Stichprobe ein Drittel der Wochenstunden ausgefallen, ohne dass Lehrer durch Fahrten oder Fortbildungen gebunden gewesen seien.

Um Definition und Dimension des Ausfalls gibt es seit Jahren Streit. Die Opposition fordert eine digitale Vollerhebung; Ministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) lehnt das ab - der Aufwand sei zu hoch.

Eine Sprecherin sagte, man nehme alle Hinweise auf Unterrichtsausfall ernst, und forderte die Landeselternschaft auf, die Rahmenbedingungen der Erhebung offenzulegen.

(fvo)
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