Für 2021 geborene Menschen Lebenserwartung während Corona-Pandemie in NRW gesunken

Düsseldorf/Wiesbaden · In ganz Deutschland ist aufgrund der Corona-Pandemie die Lebenserwartung gesunken, aber nicht in allen Bundesländern gleich stark. Männer sind zudem in höherem Maß betroffen als Frauen.

 In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums liegt im Kreißsaal ein neues Kettchen für ein Baby bereit. (Symbolfoto)

In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums liegt im Kreißsaal ein neues Kettchen für ein Baby bereit. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Stefan Puchner

In Nordrhein-Westfalen ist die durchschnittliche Lebenserwartung während der Corona-Pandemie gesunken. Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung lag sie 2021 bei neugeborenen Jungen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie um 0,38 Jahre niedriger, bei neugeborenen Mädchen um 0,28 Jahre. Die ermittelte Lebenserwartung bezieht sich jeweils auf die im entsprechenden Jahr geborenen Menschen. 2019 hatte der durchschnittliche Wert in NRW für Jungen 78,39 Jahre und für Mädchen 82,95 Jahre betragen, wie das Bundesinstitut am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Zwei Jahre später waren es 78,01 Jahre für Jungen und 82,67 Jahre für Mädchen.

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Für die Lebenserwartung wird ermittelt, welche durchschnittliche Lebenslänge Neugeborene erreichen würden, wenn die in einem Jahr verzeichneten altersspezifischen Sterblichkeitsraten über die nächsten 115 Jahre konstant gehalten würden.

Deutschlandweit sank die Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 bei Jungen um 0,6 Jahre auf 78,11 Jahre und bei Mädchen um 0,37 Jahre auf 83,12 Jahre, wie aus den Berechnungen hervorgeht. Vor Beginn der Pandemie war die Lebenserwartung in Deutschland jährlich um etwa 0,1 Jahr gestiegen.

Mit einem Minus von mehr als einem Jahr hätten die südlichen Regionen Ostdeutschlands die stärksten Rückgänge verzeichnet, erläuterte Markus Sauerberg vom Bundesinstitut. Außerhalb von Kriegszeiten ist eine sinkende Lebenserwartung von mehr als einem Jahr nach Einschätzung der Experten sehr ungewöhnlich.

Die starken regionalen Unterschiede seien unter anderem mit der Infektionslage, den im Bundesland ergriffenen Corona-Maßnahmen und dem Verhalten der Bevölkerung zu erklären. Auch die Nähe zu stark betroffenen Nachbarländern spiele eine Rolle.

(albu/dpa)
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