Gute Werte in Umfragen Laschet behauptet sich gegen CDU-Schlamassel

Meinung | Düsseldorf · Noch ist das unionsinterne Ringen um den nächsten Kanzlerkandidaten nicht entschieden. Aber NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sticht immer deutlicher hervor.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet studiert Zeitungsporträts seiner Parteifreunde Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz. Alle drei gelten als mögliche Kanzlerkandidaten der Union.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet studiert Zeitungsporträts seiner Parteifreunde Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz. Alle drei gelten als mögliche Kanzlerkandidaten der Union.

Foto: picture alliance/dpa/Thomas Reisener

Die NRW-CDU und ihr Chef, Ministerpräsident Armin Laschet, stemmen sich mit auffallendem Erfolg gegen den Abwärtstrend der Union. In fast allen Umfragen blieben CDU und CSU zuletzt deutlich hinter ihrem jüngsten Bundestags-Wahlergebnis von 2017 zurück.  Auch bei sechs der darauf folgenden sieben Landtagswahlen verbuchte die Union herbe Verluste. In NRW konnte sie hingegen ihre Werte von der vergangenen Landtagswahl weitgehend halten und wäre laut aktueller Westpol-Umfrage bei einer Neuwahl am Sonntag erneut stärkste Kraft geworden. Mehr als die Hälfte aller Wähler ist auch mit Laschet persönlich  zufrieden.

Das ist ein starkes Präjudiz im unionsinternen Wettkampf um die Kanzlerkandidatur. Mit dieser Zwischenbilanz kann Laschet belegen, dass er die gewonnene Landtagswahl 2017 in einen strukturellen Erfolg verwandelt hat. Sein derzeit wichtigster parteiinterner Wettbewerber Friedrich Merz hingegen hat kaum mehr als Hoffnungen anzubieten.

Anders als Merz kann Laschet  auch mit den Grünen. Ein Schwarz-Grünes Bündnis ist für beide Parteien die derzeit erfolgversprechendste Machtoption. Beide Wählerschaften verbindet die Selbstverpflichtung auf mehr Nachaltigkeit - von der Umwelt- bis zur Finanzpolitik. Sie teilen auch den Wunsch nach mehr Selbstverantwortung und Subsidiarität. Der ideologische Graben ist überbrückbar,  wie die Koalitionen in Hessen, Baden-Württemberg und vielen Kommunen von Wuppertal über Köln bis Münster belegen. Auch in NRW hätte es am Sonntag für Schwarz-Grün gereicht.

Vor wenigen Jahren bezeichnete Kanzlerin Angela Merkel schwarz-grüne Bündnisse noch als „Hirngespinst“. Gut möglich, dass schon ihr direkter Nachfolger ein schwarz-grüner Kanzler namens Armin Laschet sein wird.

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