Landgericht Paderborn Freispruch für 17-Jährigen im Missbrauchsfall Lügde
Paderborn · Das Landgericht Paderborn hat einen heute 17-Jährigen, der im Missbrauchsfall Lügde vom Opfer zum Täter geworden sein soll, freigesprochen. Die Richter folgten damit den Aussagen eines Gutachters.
Missbrauchsprozess um Fälle in Lügde startet
Das teilte ein Sprecher am Mittag mit. Demnach schlossen sich die Richter am Donnerstag den Ausführungen eines Gutachters an. Der Experte hatte dem Angeklagten die strafrechtliche Verantwortungsreife abgesprochen.
Laut Jugendgerichtsgesetz (JGG) kann ein Jugendlicher nur verurteilt werden, wenn seine geistige Entwicklung dies zulässt. Voraussetzung ist, dass er das Unrecht seiner Taten auch einsieht und danach handelt. Die Anklage hatte ihm sexuellen Missbrauch mehrer Kinder vorgeworfen(Az.: 5 Kls 16/19).
Die Staatsanwaltschaft hatte sich nach Angaben des Verteidigers des 17-Jährigen für eine Freiheitsstrafe auf Bewährung unter der Auflage ausgesprochen, dass der Jugendliche seine Therapie fortsetzt. Dem sind die Richter nicht gefolgt.Alle Verhandlungstage fanden zum Schutz des Jugendlichen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das galt auch für die Urteilsverkündung.
In einer früheren Version des Textes hatten wir von einem 16-Jährigen berichtet. Bei dem jungen Erwachsenen handelt es sich jedoch um einen 17-Jährigen. Das haben wir nun berichtigt.
