Tausende drängen sich vor Kontrollstellen Der Flughafen Düsseldorf platzt aus allen Nähten

Düsseldorf · Die Lage am Düsseldorfer Flughafen hat sich zwei Tage vor dem letzten Schultag verschärft. Am Mittwochabend stauten sich Menschenmassen vor den Kontrollstellen. Verdi-Sekretär Özay Tarim spricht von einem „Tiefpunkt“.

Die Menschen stehen am frühen Mittwochabend dicht an dicht in der Abflughalle des Düsseldorfer Flughafens. Es sind Tausende, die sich vor den Luftsicherheitskontrollen drängen. Die Bundespolizei ist da und versucht, aufgebrachte Passagiere zu beruhigen.

Chaos am Düsseldorfer Flughafen: Ein Rückblick auf die letzten Jahre - Fotos
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Chaos am Düsseldorfer Flughafen - ein Rückblick auf die letzten Jahre

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Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Menschen brüllen und schreien. Und es wird gejubelt, wenn es in der Schlange nur für Zentimeter weiter nach vorne geht. Gegen 19.15 Uhr kommt es zu Tumulten einiger aufgebrachter Passagiere. Die Bundespolizei muss dazwischen gehen. Nach einer kurzen Weile beruhigen sich die Gemüter wieder. Viele Passagiere befürchten, ihre Flüge zu verpassen.

Ein Passagier, der planmäßig um 18.50 Uhr nach Berlin fliegen wollte, berichtete unserer Redaktion, dass er es nur mit Mühe und Not rechtzeitig durch die Kontrolle geschafft habe. Doch viel brachte ihm das auch nicht. Zweimal wurde sein Eurowings-Flug am Mittwochabend verschoben – und am Ende ganz abgesagt. „Was für ein Riesen-Desaster“, ärgerte sich der verhinderte Reisende.

„Das ist die schlimmste Lage, die ich wirklich seit Jahren hier gesehen habe. Ein neuer Tiefpunkt, ein absolutes Desaster“, sagt Verdi-Sekretär und Flughafenexperte Özay Tarim. „Mit diesen Massen hatte ich so kurz vor Ferienbeginn nicht gerechnet. Das kann ja kaum noch schlimmer werden“, sagt er. Zwei Tage vor dem letzten Schultag in NRW hat sich die Situation am Airport in Düsseldorf damit noch einmal verschärft.

Der Flughafen und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sehen den Grund dafür in der Personalmisere beim zuständigen Sicherheitsunternehmen. Bis zu 100 Kontrollkräfte pro Schicht würden teilweise fehlen, kritisieren sie. Fluggäste müssten sich Experten zufolge deswegen an den Airports Düsseldorf und Köln/Bonn mit Blick auf das anstehende erste Ferienwochenende auf massivste Probleme einstellen.

Kurz vor Fereinbeginn spitzt sich die Lage am Flughafen Düsseldorf zu. Menschenmassen drängeln sich vor den Kontrollstellen, es kommt zu Tumulten, die Bundespolizei muss immer wieder eingreifen. Foto: Verdi

Kurz vor Fereinbeginn spitzt sich die Lage am Flughafen Düsseldorf zu. Menschenmassen drängeln sich vor den Kontrollstellen, es kommt zu Tumulten, die Bundespolizei muss immer wieder eingreifen. Foto: Verdi

Kurz vor Ferienbeginn meldete die Bundespolizei am Mittwoch Verstärkung für die Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen. Es sei ein zweiter Dienstleister gefunden worden, der zusätzlich drei Kontrollspuren übernehmen werde, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Verdi ruft die Kontrolleure nun eindringlich dazu auf, sogenannte Überlastungsanzeigen zu schreiben. „Dieses Missmanagement darf nicht mehr weiter auf dem Rücken der Mitarbeiter an den Kontrollen stattfinden“, so Tarim.

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