Lärm soll reduziert werden Vereine laufen Sturm gegen Lautstärke-Erlass

Hagen · Vereine in NRW protestieren gegen Pläne des Landesumweltministeriums, das Medienberichten zufolge per Erlass den Freizeitlärm reduzieren will. Es drohe ein Aus der Schützenfeste. Das Ministerium widerspricht.

Das sind die lautesten Alltagsgeräusche
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Foto: dpa, Mascha Brichta

In dem Entwurf, über den zunächst die Westfalenpost berichtete, schreibt das Ministerium für bestimmte Veranstaltungen in ortsnahen Lagen oder in Ortskernen eine strikte Obergrenze von 65 Dezibel vor. Zum Vergleich: Das entspricht ungefähr der Lautstärke von Meeresrauschen.

Nach Darstellung der Schützen sind den Kommunen bei der Genehmigung von Freizeitveranstaltungen Freiräume zugestanden worden. Nun sollen sie von Vereinen und anderen Ausrichtern vermehrt Schallgutachten einfordern, die bis zu 3000 Euro kosten können.

"Das kann ein kleiner Verein nicht bezahlen", sagte Ralf Heinrichs, Bundesgeschäftsführer des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, der Zeitung. Außerdem rechne er mit einer Klagewelle von Anwohnern, die sich auf diesen Erlass berufen könnten.

"Wir teilen die Sorge der Schützen", sagte Lutz Lienenkämper, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU. Der Vorschlag nehme den Kommunen Entscheidungsspielräume. Der CDU-Abgeordnete Matthias Kerkhoff aus dem Sauerland habe dazu eine Kleine Anfrage gestellt.

Eine Sprecherin des NRW-Umweltministeriums wies die Vorwürfe unterdessen zurück. Die Vorgaben seien schon in dem bisher gültigen Erlass enthalten gewesen.

(lukra)
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