Wesel Kulturnacht lockt Tausende

Wesel · Die elfte Auflage der Weseler Kulturnacht zog zahlreiche Besucher in die Hansestadt. Die Zitadelle, der Große Markt und die Stettiner Straße waren wieder Schauplätze eines vielfältigen Angebots.

Weseler Kulturnacht mit Tanz, Musik und Kunst
20 Bilder

Weseler Kulturnacht mit Tanz, Musik und Kunst

20 Bilder

Ein wenig erinnerte es an eines der Seerosen-Bilder, die Monet berühmt gemacht haben, was da im Graben an der Zitadelle die Blicke der Zuschauer auf sich zog. Diesen ganz besonderen Effekt erzeugten Luftballons, die mit Knicklichtern gefüllt zu leuchtender "Street-Art" der Kunst-LK-Schüler wurden, bei der die Gäste selbst aktiv bei der Gestaltung mitwirken konnten. Ein besonderes optisches Erlebnis bei der elften Auflage der Kulturnacht.

Besondere Atmosphäre: Zitadelle

Neben einigen neuen Elementen gab es natürlich die bekannten und beliebten Höhepunkte der Weseler Kulturnacht. Allen voran der Markt der Künste, der besonders nach Anbruch der Dunkelheit viele Besucher anlockte. "Ich komme seit vielen Jahren, die Atmosphäre ist einfach schön", lobte Natascha Niering aus Wesel. Vor der Zitadellen-Kulisse schlenderten die Gäste zwischen Ständen unterschiedlichsten Angebots.

Ob echte Geweihe, die mit Schmucksteinen und Federn zu besonderen Kunstobjekten wurden, Vogelhäuser mit solarbetriebener Beleuchtung, Mützen aus Filz (ein Verkaufsschlager, angesichts kühler Temperaturen), Gemälde oder lebensgroße Skulpturen aus verschiedenen Materialien — die Palette zeigte, wie vielfältig Kunst und Kultur sein können. Wo Kunst entsteht, konnten die Besucher bei einem Blick in die Ateliers in der Zitadelle erleben.

Die Entstehungsgeschichte eines ganz anderen Kunstwerks, der neuen Weseler Rheinbrücke, war im Stadtarchiv Inhalt einer Ton-Dia-Show, die Besucher mit Schmalzbrot und Federweißem zum kleinen Kinoerlebnis machten.

Auch der Weg auf die andere Straßenseite lohnte sich. Schon von weitem lockte der Klang der Instrumente in die Aula der Musik- und Kunstschule. Unter anderem sorgte hier das Jugendblasorchester für ein beeindruckendes Hörerlebnis. Musikalisch wurde es auch vor der Zitadelle, hier präsentierte unter anderem Travestie-Künstlerin und Sängerin "Charlene de Verre" ihr Können. Ein Erlebnis der besonderen Art war auch die Darbietung "Schlangengöttin trifft Cleopatra".

Wer sich lieber drinnen aufhielt, war bei Führungen im Preußen-Museum, dem Kleinkunst-Programm in der Schule am Ring, im Kameradschaftsheim der Marinekameradschaft oder in der Kasematte bei Livemusik gut aufgehoben. Besucher, die an der Zitadelle blieben, verpassten doch etwas.

Entlang Hunderter Kerzen und einer beeindruckenden Tanz-Performance der Gruppe "X-legged Rose" führte der Weg in Richtung Stettiner Straße. Zwischen angestrahlten Bäumen warteten weitere kulturelle Höhepunkte. Eine Hauswand diente hier als Projektionsfläche für zwei Filme von zwölf Schülern der Jahrgangsstufe 9 des AVG. "Cool, das hat sich echt gelohnt", sagte Aileen Szychowiak, als sie das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit in XXL bewundern konnte.

Über einen Abstecher zur Sandstraße, die eine von den jungen Damen des Mädchentreffs gestaltete Schuh-Ausstellung zeigte, führte der Weg in Richtung Großer Markt, wo die Besucher ein Lichtermeer aus Kerzen und Kunst von der Gruppe Kaleidoskop und Schülern des KDG erwartete. Viele genossen die Stimmung bis spät in die Nacht.

(RP/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort