Köln, Münster, Bielefeld Künstler entwenden Dreikönigsfiguren aus Kirchen - Alle zurück

Münster · Ein Künstlerkollektiv hat Dreikönigsfiguren aus mehreren Kirchen entwendet, inzwischen aber wieder zurückgebracht. Die Aktion sollte auf die Situation Geflüchteter an den EU-Außengrenzen aufmerksam machen.

Man habe mit der Aktion auf „menschenunwürdige Bedingungen“ in Lagern an der EU-Außengrenze und in Deutschland sowie eine „zunehmende Entrechtung Geflüchteter“ hinweisen wollen, berichtete die Gruppe „Ausgegrenzt“ am Dienstag. Daher seien in rund 15 Kirchen in Berlin, Bielefeld, Darmstadt, Frankfurt, Freiburg, Köln und Münster am vergangenen Samstag je zwei der Heiligen Drei Könige kurzzeitig aus den Krippen entfernt worden.Die Idee: Zwei der drei Könige schaffen es nicht zum Jesuskind, weil sie sinnbildlich in Flüchtlings- und Abschiebelagern feststecken.

Eine Sprecherin des Kollektivs sagte laut Mitteilung, viele Gemeinden und auch kirchliche Stellen hätten die Aktion rund um den 6. Januar positiv aufgenommen. Deutschland und die EU kalkulierten den Tod von Tausenden an den Grenzen ein - mit einer „Politik der Abschottung, Abschreckung und Abschiebung“. Einige wenige Gemeinden hätten aber auch mit Strafanzeigen gedroht. Der Feiertag „Heilige Drei Könige“ am 6. Januar gehört für Katholiken in aller Welt zu einem der wichtigsten.

(hsr/dpa/kna)
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