Offizielle Statistik vorgestellt Zahl der Morde gestiegen - NRW trotzdem so sicher wie zuletzt 1991

Düsseldorf · Das Innenministerium hat die Kriminalstatistik für das Jahr 2018 vorgestellt. Vor allem wurde ein starker Rückgang bei Wohnungseinbrüchen verzeichnet. Bei der Anzahl an Morden und Mordversuchen gehen die Zahlen aber nicht zurück. Im Gegenteil.

Das waren die häufigsten Straftaten in NRW 2018
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Foto: dpa/Friso Gentsch

Die Zahl der Straftaten ist wie im Vorjahr größtenteils gesunken. Im Vergleich zu 2017 um knapp 7 Prozent auf 1.282.441 Delikte. Das ist laut Innenministerium der niedrigste Stand seit fast 30 Jahren. Mehr als die Hälfte der Straftaten konnte von der Polizei aufgeklärt werden. „Das ist ein tolles Zeugnis für die 42.000 Polizisten im Land“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul.

Vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche sei um fast ein Viertel (23,4 Prozent) gesunken. Insgesamt verzeichnete die Polizei davon 29.904 Fälle. Reul nannte die Schließung der Balkanroute als eine Ursache dafür: Die Grenzkontrollen machten es auch reisenden osteuropäischen Einbrecherbanden schwerer.

Weniger stark, aber dennoch gesunken sei außerdem die Zahl der Gewaltdelikte in NRW. Im Jahr 2017 gab es noch 46.654 Fälle, im vergangenen Jahr noch 45.300 - vier Prozent weniger.

Eine positive Entwicklung wurde bei der Straßenkriminalität verzeichnet. Laut Definition zählt dazu alles, „was in der Öffentlichkeit passiert“. Dazu zählen zum Beispiel Automatenaufbrüche, Taschendiebstähle oder auch Überfälle auf Geldtransporter. Hier sanken die Fallzahlen laut Innenministerium von 348.762 Fällen auf 319.306 - der niedrigste Wert, der bislang registriert wurde. „Die Zahlen müsste ich mir eigentlich einrahmen“, sagte Reul.

Die Zahl besonders schwerer Verbrechen ist jedoch deutlich gestiegen. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es 24 Prozent mehr Morde und Mordversuche in NRW. Die Zahl stieg von 113 Fällen auf 140. „Beruhigend“ sei laut Innenministerium, dass fast kein Mord ungesühnt blieb. Die Aufklärungsquote liegt bei diesen Delikten bei 96 Prozent.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres zeichnete sich die Tendenz der Kriminalitätsstatistik ab. Schon für 2017 hatten Land und Bund rückläufige Zahlen vermelden können - deutschlandweit mit rund 5,8 Millionen Straftaten die niedrigste Zahl seit 1992. „Wir sind vorangekommen“, sagte Reul damals. Neben einer personellen Aufstockung der Polizei und besserer Ausrüstung hätten etwa gegen Einbrüche in Wohnungen und Autos auch technische Vorkehrungen geholfen.

(skr/csh)
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