Kriminalität im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ist Schlusslicht bei der Aufklärungsquote

Düsseldorf · In keinem deutschen Flächenland werden weniger Straftaten aufgeklärt als in NRW. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD hervor. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Polizisten.

 Die NRW-Polizei steht bei der Aufklärungsquote nicht gut dar.

Die NRW-Polizei steht bei der Aufklärungsquote nicht gut dar.

Foto: dpa

Nordrhein-Westfalen hat bei Straftaten die niedrigste Aufklärungsquote aller Flächenländer. Nur die Polizei in den Stadtstaaten kann noch weniger Straftaten aufklären. Das geht aus Zahlen der Landesregierung für das Jahr 2019 auf eine Anfrage der SPD hervor.

Dennoch werde die Zahl der Polizisten in diesem Jahr in NRW erstmals wieder unter 40.000 sinken, berichtete SPD-Fraktionsvize Sven Wolf am Donnerstag unter Berufung auf eine aktuelle Personalprognose. Von 2018 auf 2019 sei die Zahl der NRW-Polizisten bereits erstmals seit Jahren gesunken: von 41 200 auf 40.900. Die Zahl der Einstellungen fange die der Pensionierungen nicht auf.

Der innenpolitische sprecher der CDU-Fraktion, Christos Katzidis, verwies darauf, dass die aktuelle Landesregierung die Einstellungszahlen bereits von 2000 auf 2660 Kommissaranwärter erhöht habe.

Die SPD verwies auch auf die entgegen dem Trend rückläufiger Straftaten langfristig gestiegene Zahl der Körperverletzungen. 2019 seien 112 220 Verdächtige für solche Gewalttaten registriert worden. Dennoch seien in diesem Jahr nur 10 700 als Täter bestraft worden.

Gestiegen sei auch der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger: von 26,5 Prozent im Jahr 2000 auf 34,5 Prozent im Jahr 2019. Dieser Zuwachs müsse ernst genommen werden, ohne einzelne Bevölkerungsgruppen zu stigmatisieren.

(th/dpa)
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