Krefeld Krefelds Schullandschaft neu geordnet

Krefeld · Die Schulverwaltung hat den Plan für die Entwicklung der Schullandschaft vorgelegt. Uerdingen soll zum Schuljahr 2013/2014 eine Gesamtschule erhalten, für Oppum ist dies noch nicht möglich. Klare Trends: Hauptschulen streben nach Auflösung, Sekundarschulen sind nicht nachgefragt.

Das ändert sich an den Krefelder Schulen
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Das ändert sich an den Krefelder Schulen

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Foto: Lammertz

Mit der Mehrheit von CDU, SPD, Grüne und UWG ist gestern im Schulausschluss die Einrichtung einer neuen fünfzügigen Gesamtschule im Krefelder Stadtteil Uerdingen zum 1. August 2013 beschlossen worden. Durch diese Neugründung könnten sich laut Verwaltung die Schülerströme deutlich verändern.

Nach dem Schuljahr 2013 / 2014 sollen deshalb alle Krefelder Eltern von Dritt- und Viertklässlern nach ihrem Anmeldewunsch befragt werden — möglich sind dann noch weitere Gründungen von Gesamt- oder Sekundarschulen. Dies ist die vorerst wichtigste Entwicklung des neuen "Schulentwicklungsplans 2011 - 2015", der jetzt nur noch in der Ratssitzung vom 3. Juli 2012 offiziell verabschiedet werden muss.

Hintergrund: Im November 2011 hatte die Stadt den Schulentwicklungsplan vorgestellt. Drei Monate hatten danach Institutionen und Verbände sowie die Schulen Zeit, Stellungnahmen einzureichen. Am 23. März traf sich die Stadt mit der Bezirksregierung, um die Planung anzugleichen. Gestern erklärten Schuldezernent Gregor Micus und Schulamtsleiter Jürgen Maas die Detailplanungen in einer Pressekonferenz.

"Die Resonanz auf unsere Schulplanungen war riesig, und das nicht nur von direkt Beteiligten, sondern auch von Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften", sagte Gregor Micus, Schuldezernent für Krefeld. 16 von 30 Grundschulen meldeten sich, alle Hauptschulen, alle Realschulen, vier von acht Gymnasien, eine von drei Gesamtschulen, drei von sechs Förderschulen sowie alle Berufsschulen.

Micus leitet aus den Stellungnahmen insbesondere zwei Tendenzen ab: "Alle Hauptschulen haben mitgeteilt, dass sie gerne in einer anderen Schulform aufgehen möchten. Außerdem ist auffällig, dass sich bisher keine Schule in Krefeld für die Gründung einer im Landesschulkonsens beschlossenen Sekundarschule ausspricht. Stattdessen haben sich zwei Realschulen für die Bildung einer Gesamtschule ausgesprochen." Dezernent Micus und Amtsleiter Maas sind sich aber sicher, dass langfristig in Krefeld auch Sekundarschulen gegründet werden.

Die in Krefeld ebenfalls diskutierte Gründung einer Gesamtschule in Oppum aus Realschule Oppum, Hauptschule Rote-Kreuz-Straße und Stephanusschule hat die Bezirksregierung nicht genehmigt, betonte Micus gestern: "Ein Argument war, dass die neue Gesamtschule nicht zu nah an der Gesamtschule Kaiserplatz liegen dürfe." Zudem erfülle die Gesamtschule Oppum nicht die nötige Zahl von mindestens 42 Oberstufenschülern. Im Schulausschuss machten gestern besonders die Grünen deutlich, dass sie weiter Argumente für eine Gesamtschule in Uerdingen sammeln wollen.

Die Verwaltung erklärte die Standortwahl: Der Standort Uerdingen sei deshalb interessant, weil die Gymnasien dort bei den Anmeldungen so stark sind, dass Bedarf für eine Gesamtschule da ist. Die neue Uerdinger Gesamtschule wird an den Standorten Ter-Meer-Realschule und Hauptschule von-Ketteler-Straße gegründet — die Gartenstadt-Hauptschule läuft aus.

Auch die Hauptschulen Hafelsstraße und Wehrhahnweg meldeten Interesse an der Gründung einer Gesamtschule an. Die Freiherr-vom-Stein-Realschule will jedoch zunächst Realschule bleiben.

(RP/rl/areh)
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