Polizei fasst Serien-Bankräuber Krefelder Juwelier als Bankräuber identifiziert

Krefeld · Die Überfälle auf eine Filiale der Volksbank in Mönchengladbach und Sparkassen-Filialen in Duisburg und Krefeld sind geklärt. Der Mann, der unter anderem eine Bombenattrappe in einer Bank deponiert hatte, wurde anhand einer DNA-Probe überführt. Es handelt sich im einen Juwelier aus Krefeld.

Überfall in Krefeld: Polizei veröffentlicht Bilder
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Der Fall ist mehr als skurril: Ein Juwelier aus Krefeld, der auch eine Dependance in Oberkassel in Düsseldorf haben soll, wird für Banküberfälle in Mönchengladbach, Duisburg und Krefeld verantwortlich gemacht.

Der Fall hatte in Mönchengladbach bereits Ende August für Aufregung gesorgt: ein Täter hatte einen Rucksack in der Filiale der Volksbank im Stadtteil Bettrath zurückgelassen. Später hatte er einer Mitarbeiterin der Bank am Telefon erklärt, die Bombe zu zünden, wenn man ihm nicht eine bestimmte Geldsumme an einen verabredeten Ort bringen würde. Die Geschäftsstelle wurde sofort geschlossen, ein Sprengstoffexperten rückten aus und kontrollierten den Inhalt des Rucksacks und fanden eine Bombenattrappe. Sehen Sie hier Bilder des Polizeieinsatzes in Mönchengladbach.

Ähnliche Fälle in Duisburg und Krefeld

Nach dem versuchten Überfall auf die Volksbank in Mönchengladbach-Bettrath kam es in Krefeld und Duisburg zu ähnlichen Fällen: Am 3. September wurde eine Geschäftsstelle der Sparkasse in Krefeld-Linn überfallen. Wie die Polizei mitteilt, legte der Täter dem Kassierer einen Zettel mit der Aufschrift "Überfall - Geld her" vor. Er erbeutete mehrere Tausend Euro Bargeld. Am Vortag soll derselbe Mann eine Filiale der Sparkasse in Duisburg-Mündelheim überfallen haben. Hier ließ er auf der Flucht ein Klappfahrrad an einer Stelle zurück, wo vorher ein schwarzer BMW Z3 mit Krefelder Kennzeichen geparkt haben soll. Auch auf dem Friedhofsparkplatz in Linn waren von Zeugen Hinweise auf einen schwarzen Sportwagen gegeben worden.

Schnell sei den Ermittlern klar gewesen, dass es sich um den gleichen Täter handeln musste. Eine Auswertung der an den Tatorten gesammelten Spuren lieferte identische DNA-Merkmale. Nur der Täter, der diese Spuren hinterlassen hatte, war weiter unbekannt. Die Staatsanwaltschaft Krefeld übernahm daraufhin den Fall. Als Anhaltspunkt diente den Polizisten lediglich der schwarze BMW Z3 mit Krefelder Kennzeichen, der an zwei der drei Tatorte gesehen worden war. In kriminalistischer Kleinarbeit kontrollierten die Beamten daraufhin Halter des beschriebenen Modells.

Auch ein Geschäftsmann (48) aus Krefeld wurde kontrolliert. Als dieser keine Angaben zu seinem Alibi machen wollte, beantragte die Staatsanwaltschaft in Krefeld die Durchführung eine DNA-Untersuchung. Am Donnerstag wurde dem Mann eine Speichelprobe entnommen.
Das Ergebnis: die DNA-Merkmale stimmten mit denen, die an den Tatorten gefunden wurden, überein. Bei einer anschließenden Durchsuchung wurden Teile der Kleidung, die der Täter bei den Banküberfällen getragen hatte, gefunden. Der 48-jährige Mann aus Krefeld schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Die Ermittlungen dauern weiter an.

(ape)
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