Frauen betäubt und in Krefeld vergewaltigt Staatsanwaltschaft klagt fünf junge Männer nach Gruppenvergewaltigungen an

Düsseldorf/Krefeld/Kleve · Die Staatsanwaltschaft Kleve hat fünf Männer angeklagt, die gemeinsam gezielt Frauen in einer Düsseldorfer Disko angesprochen, mit K.o-Tropfen betäubt und vergewaltigt haben sollen.

Sie sollen zwei junge Frauen betäubt und stundenlang vergewaltigt haben, bei einem dritten Mädchen blieb es beim Versuch. Nun hat die Staatsanwaltschaft Kleve fünf Männer wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung und sexueller Nötigung angeklagt. Nach Angaben eines Sprechers stammen zwei der Beschuldigten (25, 29) aus Moers, zwei 24-Jährige sind aus Wesel und Dinslaken, ein 25-Jähriger aus Krefeld.

Die Männer sollen seit Mitte 2018 gezielt Frauen in einer Diskothek in der Düsseldorfer Altstadt angesprochen haben, um sich an ihnen zu vergehen. Sie sollen sich den Frauen als „Jamal“, „Sammy“, „Momo“, „Memo“ oder „Bilal“ vorgestellt haben, eigentlich heißen sie anders.

Am 15. Februar sollen drei der Beschuldigten eine Frau in der Wohnung des Krefelders über Stunden vergewaltigt haben. Sie haben der Frau vermutlich vorher K.o.-Tropfen verabreicht – sie konnte sich nach der Tat an nichts erinnern. Die Frau ging nicht zur Polizei.

Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass zwei der Beschuldigten zwei Wochen später zwei Minderjährige in der Düsseldorfer Disko angesprochen haben. Hier soll eine Vergewaltigung gescheitert sein, weil offenbar die K.o-Tropfen eines der Mädchen bewusstlos machten. Beide Mädchen waren da schon in der Krefelder Wohnung. Das zweite Mädchen soll dort freiwillig Sex mit zwei Beschuldigten gehabt haben. Die Ermittler haben Videoaufnahmen sichergestellt, die die Täter gemacht haben sollen.

Am 20. März sollen vier der Männer eine 21 Jahre alte Frau aus Duisburg vergewaltigt haben. Zwar zeigte auch dieses Opfer die Täter nicht an – jemand aus ihrem Umfeld verständigte aber offenbar die Polizei und die Ermittlungen kamen ins Rollen. Nach einer Foto-Fahndung kamen drei der fünf Tatverdächtigen Anfang April in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte damals mutmaßliche weitere Opfer gebeten, sich zu melden.

Der Krefelder muss sich nicht nur wegen der Gruppenvergewaltigungen, sondern auch wegen einer weiteren Tat verantworten: Er soll einen Mann bei einer Schlägerei nach einer Halloween-Party in Moers im vergangenen Jahr mit einer Glasflasche und einem Messer verletzt haben.

Der Prozess vor dem Landgericht Kleve startet im Herbst, ein Termin steht nach Angaben eines Gerichtssprechers noch nicht fest. Im November sind fünf junge Männer in Essen nach sieben Gruppenvergewaltigungen im Ruhrgebiet zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

(hsr)
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