Dormagen Krankenhaus sucht Partner

Dormagen · In der Diskussion um einen möglichen Zusammenschluss der Kreiskrankenhäuser mit dem Neusser "Lukas" bleiben die Verantwortlichen in Dormagen gelassen. Sie setzen weiter auf Qualität und wohnortnahe Versorgung.

 Ralf N. Nennhaus, Krankenhausdirektor für Dormagen und Grevenbroich.

Ralf N. Nennhaus, Krankenhausdirektor für Dormagen und Grevenbroich.

Foto: frei

Den Begriff "Fusion" möchte Krankenhausdirektor Ralf N. Nennhaus nicht verwenden, allerdings steht er einem möglichen Zusammenschluss der kommunalen Krankenhäuser in Dormagen, Grevenbroich und Neuss gelassen gegenüber: "Die Entscheidung, dass wir mehr zusammenarbeiten, hat der Markt bereits getroffen", sagt Nennhaus. Nun müsse die Politik entscheiden, wie das Gesundheitswesen im Rhein-Kreis Neuss in einigen Jahren aufgestellt sein soll. Der Kreisausschuss hat ein Gutachten angeschoben, dass die Gesundheitsversorgung im Rhein-Kreis Neuss untersuchen soll.

 Sigurd Rüsken, kaufmännischer Chef des Lukaskrankenhauses in Neuss.

Sigurd Rüsken, kaufmännischer Chef des Lukaskrankenhauses in Neuss.

Foto: frei

"In Dormagen — und auch in Grevenbroich — wird es weiterhin ein Krankenhaus geben", ist Ralf Nennhaus überzeugt. "Das Krankenhaus bleibt vor Ort, um die ärztliche Versorgung der Dormagener und darüber hinaus im Kölner Norden sicherzustellen", ergänzt Verwaltungsdirektor Harald Schmitz. "Wir müssen die Grund- und Regelversorgung leisten, schließlich können wir nicht mit jedem Notfall nach Neuss fahren", sagt Nennhaus, der sich jedoch gut ein gemeinsames Trägergremium unter einem Vorsitzenden für die drei Häuser vorstellen kann. Dann komme es auf die Spezialisierung der Krankenhäuser an, die aus seiner Sicht so unterschiedlich sein sollte, dass alle drei auf hohem Niveau weiterarbeiten könnten.

 Verwaltungsdirektor Harald Schmitz sieht das Kreiskrankenhaus Dormagen gut aufgestellt.

Verwaltungsdirektor Harald Schmitz sieht das Kreiskrankenhaus Dormagen gut aufgestellt.

Foto: Jazyk/Archiv

Das Miteinander der Kreiskrankenhäuser als Eigenbetrieb des Rhein-Kreises Neuss und der Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus GmbH beurteilen die Beteiligten positiv: "Wir arbeiten Hand in Hand", sagt Ralf N. Nennhaus. Dem schließt sich auch sein Kollege Sigurd Rüsken, kaufmännischer Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses in Neuss an: "Die Zusammenarbeit klappt gut, wir haben viele gemeinsame Felder und denken über weitere Felder nach."

Im Kreisausschuss wurde die Kreisverwaltung aufgefordert, einen Kriterien-Katalog für das Gesundheitsversorgungs-Gutachten aufzustellen. "Damit wollen wir die bisher gute Versorgung weiter wohnortnah sicherstellen", erläutert Dieter Welsink, CDU-Kreis-Fraktionsvorsitzender. Dazu gehöre auch eine Diskussion über einen Netzwerk-Aufbau und mögliche Spezialisierungen in den Krankenhäusern. "Die entscheidende Frage wird die der Betriebswirtschaftlichkeit sein", betont Bijan Djir-Sarai, FDP-Fraktionsvorsitzender im Rhein-Kreis: "Die hohe Qualität müssen wir halten, vielleicht auch mit einer Fusion oder Zusammenarbeit innerhalb der Region", hofft Djir-Sarai auf Handlungsempfehlungen durch das Gutachten.

(NGZ)
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