Zugvögel im Rheinland Tausende Kraniche ziehen derzeit über NRW

Düsseldorf · Die Temperaturen sind in den letzten Tagen stark gefallen, jetzt machen sich die Zugvögel auf in Richtung Süden. Auf ihrem Weg nach Spanien und Portugal fliegen derzeit Tausende Kraniche über Nordrhein-Westfalen.

 Ein Kranichschwarm fliegt am Himmel über Mecklenburg-Vorpommern (Archivbild, Oktober 2014)

Ein Kranichschwarm fliegt am Himmel über Mecklenburg-Vorpommern (Archivbild, Oktober 2014)

Foto: dpa/Jens Büttner

Ende Oktober fliegen nicht nur Herbstferien-Urlauber in den Süden, auch Kraniche machen sich auf den Weg in ihre Winterquartiere. Zuvor sammeln sich die Tiere an immer wieder genutzten Hauptrastplätzen in Norddeutschland. Laut Naturschutzbund (Nabu) Deutschland wurden in den vergangenen Tagen rund 40.000 Kraniche in niedersächsischen Moorgebieten gesichtet. Trotz der wechselhaften Witterungsbedingungen sind die Tiere von dort aufgebrochen. Auf ihrem Flug in die warmen Regionen Spaniens und Portugals überqueren die Kraniche Nordrhein-Westfalen. Die Naturschützer rechnen damit, dass am Nachmittag des 23. Oktober 2018 viele Kranich-Schwärme am Himmel über NRW zu sehen sind.

Insgesamt rechnet der Nabu mit rund 350.000 Kranichen, die sich in diesem Jahr auf der Route gen Süden befinden. Erste Vögel werden meist schon Anfang Oktober über NRW gesichtet. Bis Mitte November ziehen die Schwärme über das Bundesland hinweg.

In den frühen Morgenstunden brechen die Tiere auf und fliegen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern von Norden in Richtung NRW. Sie streifen das östliche Ruhrgebiet und fliegen dann entlang des Rheins bis nach Bonn. Manche Kraniche sind auch auf einer etwas westlicheren Zugroute unterwegs, weshalb vereinzelt auch Tiere am Niederrhein und in der Eifel beobachtet werden können. Von NRW aus geht es für die Vögel weiter über den größten französischen Rastplatz, dem Lac du Der Chantecoq in der Champagne, bis in die Überwinterungsgebiete in Spanien und Portugal.

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Kraniche ließen sich vor allem an ihrer Größe und ihrem Flugbild erkennen. "Mit einer Spannweite von 180 bis 220 Zentimetern sind sie deutlich größer als zum Beispiel Gänse, die nur auf 170 Zentimeter kommen", sagte Brigit Königs, Sprecherin des NABU NRW im Frühjahr. Zusätzlich streckten Kraniche ihre Beine nach hinten weg, bei Gänsen hingegen sehe man die Füße von unten nicht. "Bemerkenswert ist auch die Größe der Gruppen", sagt Königs. Kraniche würden in Gruppen von mehreren tausend Tieren fliegen und riesige V-Formationen bilden. Bei Gänsen seien es im Schnitt nur 50 bis 100 Tiere.

(siev)
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