Emmerich Kommt der Spargel bis zum Spargeltag?

Emmerich · Wegen kalter Füße will das edle Gemüse auf dem Feld bis jetzt nicht wachsen. Aber bis Sonntag, 21. April, soll es –hoffentlich – so weit sein. Dann gibt's den Motto-Tag mit Spargeleis, Spargelmenü und Führungen über die Felder.

Man ahnt's nicht, aber der Spargel ist aus Plastik – die Erdbeeren sind echt. Die Organisatoren Helmut Rosendahl, Johannes Derksen, Heiner van Bebber, Theo Wanders, Winfried Derksen, Manon Loock-Braun und Heinrich Bossmann (v.l.).

Man ahnt's nicht, aber der Spargel ist aus Plastik – die Erdbeeren sind echt. Die Organisatoren Helmut Rosendahl, Johannes Derksen, Heiner van Bebber, Theo Wanders, Winfried Derksen, Manon Loock-Braun und Heinrich Bossmann (v.l.).

Foto: mvo

Wegen kalter Füße will das edle Gemüse auf dem Feld bis jetzt nicht wachsen. Aber bis Sonntag, 21. April, soll es —hoffentlich — so weit sein. Dann gibt's den Motto-Tag mit Spargeleis, Spargelmenü und Führungen über die Felder.

Die Landwirte erwarten voller Zuversicht, dass sie den Gästen das Spargelstechen am Sonntag kommender Woche auch wirklich am lebenden Objekt vorführen können. Man könne wohl, so Spargelbauer Winfried Derksen mit tapferem Optimismus, "in den nächsten Tagen gerechtfertigt hoffen, die ersten Stangen zu ernten". Erst mal jenen unter den großen, gewächshausartigen Tunneln auf dem Feld. Derjenige, der normal unter Folie heranwächst, tut eben dieses bei der anhaltenden Kälte nämlich nicht.

Am 21. April ist der Eltener Spargeltag — egal, wie bis dahin das Wetter wird. "Wir haben diskutiert, ob wir den Tag verschieben sollen", sagt Dr. Manon Loock-Braun von der Emmericher Wirtschaftsförderung. Dann sei man sei aber zu dem Schluss gelangt: Die Temperaturen sind nun mal, wie sie sind, da muss man halt durch. Und die Emmericher sind schließlich einigermaßen robust: Im vergangenen Jahr waren viele Gäste da, "obwohl das Wetter ungünstig war", so Spargelbauer Heiner van Bebber.

Auf dem Marktplatz wird ein Zelt aufgebaut, es gibt eine Schälmaschine im Einsatz zu sehen, und bei einem Quiz gibt es Spargel-Gutscheine zu gewinnen. Die Eisdiele San Remo wird eigens ein Spargeleis kreieren: Für 80 Cent pro Kugel gibt es das süßlich-herbe Erlebnis. Bislang fehlte zwar noch das Rohmaterial zum Experimentieren, aber: "Sobald wir Spargel haben, gehen wir in die Testphase", kündigt Helmut Rosendahl vom Eiscafé an. "Es wird gelingen!"

Der Apfelhof Buitenboom stellt eine Apfelpresse auf und bietet Erdbeeren an. Die sind voller Aroma, kommen aber aus dem Gewächshaus eines nahe gelegenen Anbieters: "Erdbeeren aus dem Freiland —das ist derzeit völlig utopisch."

Die Spargelhöfe Derksen und van Bebber lassen bei Führungen hinter die Kulissen ihrer Betriebe blicken. Dabei geht's auch raus aufs Feld: "Besucher sollten das Schuhwerk der Witterung anpassen", rät Derksen. Ein kostenloser Shuttleservice vom Marktplatz zu den Höfen wird eingerichtet.

Im Restaurant Wanders gibt es für 15.50 Euro ein mehrgängiges Spargelmenü mit unterschiedlichen Zubereitungsarten, garantiert nur aus Eltener Spargel — mindestens der aus den Plastiktunneln wird bis dahin so weit sein, versichern die Landwirte. Wer kosten will, sollte unter 02828 2220 reservieren.

Dass der Himmel jetzt noch mal richtig dazwischenfunkt und die Kälte das Wachstum des Spargels bis zum 21. April ausbremst, "das glaube ich nicht", sagt Heiner van Bebber zaghaft. Zugegeben: Das Wetter sei in diesen Wochen unberechenbar, und in diesem Frühjahr habe man sich auf keinerlei Prognosen verlassen können, sind sich die Landwirte einig. "Aber wir gehen davon aus, dass der Frühlingsschwung jetzt kommt."

Wie teuer das Gemüse wird, sei übrigens nicht zu sagen, sagt van Bebber: "Das ist ein Tagesgeschäft." Wenn es plötzlich warm wird und das Gemüse auf einmal in rauen Mengen wächst, wird's günstiger. Bleibt es kühl und regnerisch, könnte es eher teurer werden.

(RP/rl)
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