Kommentar Tempo 30 ist kein Allheilmittel

Meinung | Düsseldorf · Immer mehr Städte setzen auf Tempo 30-Zonen. Aber ist eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung für Innenstädte wirklich die richtige Herangehensweise? Unser Auto ist skeptisch.

 Auf der Leipziger Straße in Berlin gilt Tempo 30.

Auf der Leipziger Straße in Berlin gilt Tempo 30.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Allheilmittel Tempo-30-Zone könnte man meinen, wenn man liest, was die Einführung entsprechender Bereiche alles bringen soll. Bessere Luft, weniger Unfälle, flüssigerer Verkehr. Es gibt weniger Staus, und ganz nebenbei kann man als Anwohner stark befahrener Straßen auch noch besser schlafen, weil es nicht mehr so laut ist draußen vor der Tür. Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Und leider ist es das vermutlich auch. Denn bewiesen werden konnte das alles (oder fast alles) bislang noch nicht. Ob sich der Verkehr dadurch wirklich beruhigt und die Luft besser wird, muss sich nämlich erst noch in Langzeitstudien zeigen – zu viele Faktoren spielen eine Rolle.

Was aber feststeht, ist, dass in Tempo-30-Zonen die Anzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten und schwerverletzten Personen deutlich niedriger ist als anderswo. Der Grund dafür ist die Verringerung der Aufprallwucht bei Unfällen mit geringeren Geschwindigkeiten. Außerdem kann der Autofahrer bei langsamem Tempo Gefahren besser erkennen. Allein schon deshalb sind Tempo-30-Zonen zu begrüßen. Als Allheilmittel dürften sie jedoch nicht taugen.

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