Einigung im Kohle-Poker Was der Ausstieg für NRW bedeutet

Essen/Erkelenz · Sie ist da, die Einigung für den Kohleausstieg. Der Fahrplan bis 2038 steht damit. Was klar ist: Die Umsiedlung der Dörfer um Garzweiler geht weiter. Die Gewerkschaft kämpft um die Betriebsrente. Die Region ist gespalten.

 Windräder drehen sich vor dem RWE-Kraftwerk Neurath (Archivfoto).

Windräder drehen sich vor dem RWE-Kraftwerk Neurath (Archivfoto).

Foto: dpa/Oliver Berg

Wenn der Himmel so blau ist wie am Donnerstag, sieht man kilometerweit die Wasserdampf-Wolken über den Braunkohle-Kraftwerken. Doch die Tage des rheinischen Reviers sind seit Donnerstag gezählt. Und das löst sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Ministerpräsident Armin Laschet sprach von einem fairen Kompromiss und freute sich: Kein Bundesland werde so viel Kohlendioxid (CO2) reduzieren wie NRW. Die Anwohner, die gehofft hatten, die mächtigen Schaufelbagger doch noch aufhalten zu können, sind frustriert: „Ich bin enttäuscht und traurig. Es ist gut, dass der Hambacher Forst bleibt, aber unsere Dörfer springen über die Klinge“, sagte Ingo Bajerke aus Keyenberg. Keyenberg ist ein Dorf, das nun endgültig dem Tagebau Garzweiler weichen muss. „Wir in Erkelenz sind für die Großpolitik nur ein Spielfeld“, findet Peter Jansen (CDU), Bürgermeister von Erkelenz.