Reiseboom an Rhein und Ruhr Tourismus schafft 50.000 neue Jobs in NRW

Düsseldorf · Um mehr Urlauber anzulocken, drängt Wirtschaftsminister Pinkwart darauf, ein Ferienticket anzubieten.

 Der Tourismus ist auch in NRW Wirtschaftsfaktor.

Der Tourismus ist auch in NRW Wirtschaftsfaktor.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der Tourismus gewinnt für die Wirtschaft von NRW immer größere Bedeutung. 2013 machten Hotels, Restaurants oder auch Einzelhändler mit Gästen aus dem In- und Ausland einen Umsatz von 41,1 Milliarden Euro, 2018 waren es schon 46,5 Milliarden Euro. Der Job von 424.000 Menschen in NRW hing 2013 vom Reisegeschäft ab, vergangenes Jahr waren es bereits 476.000, ein Zuwachs von mehr als 50.000 Stellen. Fünf Prozent der Arbeitsplätze in NRW basieren auf dem Reisegeschäft, 2013 waren es erst 4,7 Prozent. Diese Zahlen aus einer neuen Studie präsentierte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) mit Heike Döll-König, Geschäftsführerin der Vermarktungsorganisation Tourismus NRW. „Der Tourismus ist eine Erfolgsgeschichte in NRW“, sagte Pinkwart. Er schlug vor, ein Besucherticket einzuführen, damit es leichter wird, NRW auch per Bahn und Bus kennenzulernen.

Döll-König forderte, dass die Reisebranche sich mehr digitalisiert, um jüngere Besucher aus dem Ausland anzulocken. Es müsse gelingen, auch für Sprachassistenten wie Siri oder Alexa Inhalte zu liefern, weil diese die „Tippgeber und Tourguides der Zukunft“ sein werden. Sie würde es begrüßen, wenn NRW sich für die Austragung der Olympiade 2032 bewerben würde.

NRW lag 2018 nach zehn Jahren des touristischen Wachstums mit 24 Millionen Gästen nur hinter Bayern (39,2 Millionen). Weil aber viele Besucher bei Messen, beim Karneval oder zum Weihnachtsmarkt nur kurz bleiben, liegen die knapp 52 Millionen Übernachtungen hinter den fast 100 Millionen Übernachtungen in Bayern und knapp 55 Millionen in Baden-Württemberg.

Bei allem Stolz auf viele Besucher muss gesehen werden, dass nur rund 20 Prozent der Gäste aus dem Ausland kommen, vorrangig natürlich zu den großen Messen in Düsseldorf, Köln und Essen oder auch nach Köln als weltweit bekannte Metropole. 2018 zählte die Domstadt 6,3 Millionen Übernachtungen, davon ein Drittel Ausländer. In Düsseldorf kamen fünf Millionen Übernachtungen zusammen, davon 40 Prozent Ausländer. In Essen und Bonn wurden jeweils 1,6 Millionen Übernachtungen gezählt, wobei davon jeweils rund ein Fünftel aus dem Ausland kam.

Insgesamt wurden in 2018 knapp 52 Millionen Übernachtungen in NRW bezahlt, davon 10,8 Millionen von Gästen aus dem Ausland. Mit Abstand wichtigste Gruppe sind die Niederländer, die 2,6 Millionen Hotelnächte buchten, zwei Prozent weniger als noch im Jahr davor. Die Briten als zweitgrößte Gästegruppe sorgten für 774.000 Übernachtungen, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr und das trotz Brexit-Debatte. Die Belgier sind mit 719.000 Übernachtungen die drittgrößte Gruppe, gefolgt von Amerikanern (541.000) und Polen, die 403.000 Hotelnächte bezahlten.

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