Drohungen gegen Muslime Rechtsextremistische Flugblätter in Köln - Täter noch gesucht

Köln · In der Kölner Keupstraße sind Flugblätter mit Hetzbotschaften aufgetaucht - zwei Tage vor einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Nagelbombenanschlags vor 15 Jahren. Die Polizei sucht noch immer nach den Tätern.

Nach dem Fund von Flugblättern mit rechtsextremistischen Inhalten in Kölner Briefkästen wird weiter nach den Tätern gesucht. Sie seien bisher noch nicht gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Die Flugblätter, die kurz vor dem 15. Jahrestag des Nagelbombenanschlages des NSU verteilt worden waren, würden kriminaltechnisch untersucht.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bezeichnete den Vorfall im Ortsteil Mülheim auf Twitter als „widerwärtige Aktion“ und schrieb: „Sie ist inhaltlich inakzeptabel und der Zeitpunkt ist zynisch und für uns alle unerträglich und besonders verletzend“. Auch die Evangelische Kirche in Köln verurteilte die Flugblätter-Aktion scharf: „Das ist ein Angriff auf unsere Religionsfreiheit und unsere Demokratie. Wir treten für ein friedliches Miteinander von Christen und Muslimen ein“, sagte Pfarrer Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region.

Die Kriminalinspektion Staatsschutz ermittelt wegen der Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen. Neben Aufrufen zur Gewalt gegen Muslime enthalten die Flugblätter auch Hakenkreuzdarstellungen.

(ham/dpa)
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