Prozess gegen Kölner Polizisten „Auf die Beine würde ich sofort wieder schießen“

Köln · Ein Polizist steht in Köln vor Gericht, weil er fünf Mal auf einen Verdächtigen geschossen und ihn schwer verletzt haben soll – ohne genügenden Anlass. Der 46-Jährige schaut wenig selbstkritisch auf den Vorfall zurück.

 Der angeklagte Polizist (l.) mit seinem Verteidiger Eckhard Wölke im Kölner Landgericht.

Der angeklagte Polizist (l.) mit seinem Verteidiger Eckhard Wölke im Kölner Landgericht.

Foto: RP

Marcus B. ist ein erfahrener Polizeibeamter. Er arbeitet seit 26 Jahren in dem Beruf, war einige Zeit beim Landeskriminalamt in der operativen Terrorbekämpfung eingesetzt und zuletzt in Köln mit den Kollegen seines Kommissariats für die Vollstreckung von Haftbefehlen zuständig. In all den Jahren hat der 46-Jährige seine Schusswaffe nie eingesetzt, wie er sagt. Bis zum 10. Juli 2019. Fünf Schüsse soll er an diesem Tag auf den damals 19 Jahre alten Alexander D. abgefeuert haben, am hellichten Tag im Kölner Agnesviertel in einem Getränkemarkt.