Parkplatz als Ausweichmöglichkeit Prozesse im Container – Kölner Landgericht hat Platzprobleme

Köln · Langwierige Verfahren blockieren die großen Säle im Kölner Landgericht über Monate. Nun sollen vier neue Räume entstehen – auf dem Parkplatz hinter der Staatsanwaltschaft.

Das Kölner Landgericht braucht mehr Platz.

Das Kölner Landgericht braucht mehr Platz.

Foto: dpa/Marius Becker

Das Kölner Landgericht plant, künftig Prozesse auf einem Parkplatz durchzuführen – in Leichtbauhallen, in denen vier Sitzungssäle eingerichtet werden sollten. Dies bestätigte eine Sprecherin auf Anfrage. „Eine europaweite Ausschreibung wird schnellstmöglich erfolgen, damit die Umsetzung so zeitnah wie möglich erfolgen kann“, teilte die Sprecherin mit. Zuerst hatte die „Bild“ über die Pläne berichtet. Der Grund für die geplanten Containerbauten: Es gibt immer mehr aufwendige Verfahren, die über Monate große Verhandlungssäle im Justizgebäude blockieren. So sollen Ausweichmöglichkeiten geschaffen werden.

Der große Parkplatz befindet sich hinter dem Gebäude der Kölner Staatsanwaltschaft und wird zur Zeit oft abgesperrt, weil der Angeklagte Thomas Drach aus Sicherheitsgründen mit dem Hubschrauber von der JVA zu seinen Prozesstagen zum Gericht gebracht wird. Drach werden in dem Prozess Überfälle auf vier Geldtransporter vorgeworfen. Bei zwei Taten soll der 61-Jährige Wachmänner angeschossen und schwer verletzt haben. Der Prozess gegen ihn und einen Mitangeklagten ist eines der größten Verfahren, das zur Zeit in Köln läuft.

Köln ist einer der größten Gerichtsstandorte Deutschlands. Seit Jahren laufen die Planungen für ein neues Justizzentrum, das alte Gebäude an der Luxemburger Straße – ein 24-geschossiges Hochhaus – und das Gebäude der Staatsanwaltschaft sollen abgerissen werden.

Der neue Gebäudekomplex für das Landgericht, das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Köln soll danach am bisherigen Standort in Köln-Sülz errichtet werden. Zurzeit wird das nebenan liegende alte Gebäude der Agentur für Arbeit umgebaut. Dort sollen dann die Mitarbeitenden von Amts- und Landgericht einziehen. Die Verhandlungssäle bleiben aber erst einmal im Hochhaus.

(hsr)
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