Corona-Zahlen steigen Kölner Krisenstab empfiehlt Schutzmaske auch im Freien

Köln · Die Corona-Infektionszahlen in Köln steigen - und Oberbürgermeisterin Henriette Reker schließt eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen nicht aus. Der städtische Krisenstab will eine Empfehlung aussprechen, auch im öffentlichen Raum eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

 Eine Seniorin auf der Breite Straße in Köln mit Atemschutzmaske. (Archiv)

Eine Seniorin auf der Breite Straße in Köln mit Atemschutzmaske. (Archiv)

Foto: dpa

Es müsse „alles getan werden, um einen zweiten Lockdown zu vermeiden“, sagte Henriette Reker (parteilos) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Köln.

„Wir beobachten - wie viele andere Städte auch - seit einigen Tagen einen Anstieg der Infektionszahlen“, sagte Reker. Am Donnerstag waren es 369 Infizierte. Bei einem Viertel der Neuinfizierten handele es sich um Reiserückkehrer. Deswegen sollen die kostenlosen Corona-Tests an Flughäfen ab sofort auch für Reisende aus Nichtrisikogebieten zur Verfügung stehen.

Entscheidend für die nächsten Schritte sei die Entwicklung der sogenannten Siebentageinzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wiedergibt. Einschränkungen des öffentlichen Lebens werden bundesweit ab einem Wert von 50 empfohlen. In Köln lag die Inzidenzzahl am Freitag bei 31,04. Das entspricht 31 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Ein Kostenpflichtiger Inhalt Karneval, „wie man ihn kennt", sei unter diesen Bedingungen nicht vorstellbar, sagte die Oberbürgermeisterin auf Nachfrage. Wie genau die kommende Session aussehen wird, beraten die Festkomitees der Karnevalshochburgen am späten Nachmittag mit Vertretern der Landesregierung.

Reker rief die Bevölkerung außerdem dazu auf, die geltenden Sicherheits- und Hygieneregeln ernst zu nehmen. Angesichts der steigenden Infektionszahlen hat der Krisenstab der Stadt Köln beschlossen, eine Empfehlung auszusprechen, im öffentlichen Raum, insbesondere in Fußgängerzonen und an Orten, wo viele Menschen aufeinandertreffen, darunter in Warteschlangen vor Gaststätten oder dem Einzelhandel, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Ein Mund-Nasen-Schutz sei überall zu empfehlen, „wo viele Menschen aufeinander treffen". Reker kritisierte, dass bei der Datenerfassung in Restaurants oder Kneipen oft unvollständige oder falsche Angaben gemacht würden.

„Das erschwert dem Gesundheitsamt die Rückverfolgbarkeit der Infektionsketten", mahnte die Oberbürgermeisterin. Auch die Kontaktbeschränkungen, die offenbar „in Vergessenheit geraten" seien, müssten besser eingehalten werden. Das Ordnungsamt werde die Kontrollen verstärken.

(hsr/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort