Lange Haftstrafe gefordert Prozess um Schienensabotage auf ICE-Strecke Köln-Frankfurt

Wiesbaden · Im Prozess um mutmaßliche Sabotage auf der ICE-Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt hat die Staatsanwaltschaft 13 Jahre Haft für den Angeklagten gefordert.

 Ein ICE fährt nahe Neuwied (Symbolfoto).

Ein ICE fährt nahe Neuwied (Symbolfoto).

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Anklagevertreterin plädierte am Montag vor dem Wiesbadener Landgericht unter anderem auf versuchten Mord. Die Verteidigung verlangte einen Freispruch.

Der 53 Jahre alte Angeklagte verzichtete auf ein Schlusswort. Während der Beweisaufnahme hatte er zu den Vorwürfen geschwiegen. Seine Verteidiger sprachen von einem Indizienprozess. Es gebe noch sehr viele Fragezeichen, und die Täterschaft sei nicht bewiesen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann Mitte März 2020 nahe der Theißtalbrücke bei Niedernhausen in Hessen auf 83 Metern der ICE-Strecke Schienenbefestigungen abmontiert hat. Der Mann habe es zumindest billigend in Kauf genommen, dass ein ICE entgleisen würde - wodurch viele Menschen hätten sterben können. Per Telefon warnte der Angeklagte später die Bundespolizei. Die Verteidigung sieht darin einen strafbefreienden Rücktritt von der Tat.

(mba/dpa)
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