Weiteres Ermittlungsverfahren in Köln Betreuer soll vier Kinder missbraucht haben – Parallelen zum Wermelskirchen-Fall

Köln · In Köln läuft ein Verfahren gegen einen 33-Jährigen, der vier Kinder sexuell missbraucht haben soll. Der Fall hat Parallelen zum Wermelskirchener Verfahren. Der Mann soll ebenfalls Kinderbetreuung im Netz angeboten haben. Die Mutter einer Vierjährigen hat ihn angezeigt.

 Ein Mann ist in Köln wegen Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern festgenommen worden.(Symbolbild)

Ein Mann ist in Köln wegen Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern festgenommen worden.(Symbolbild)

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Kölner Polizei hat am Freitag einen 33 Jahre alten Kölner wegen des dringenden Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von vier Kindern an seiner Wohnanschrift im Stadtteil Zollstock festgenommen. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit. Nach ersten Ermittlungen zu den Fotos und Videos auf seinem Mobiltelefon handelt es sich bei den Opfern um Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren, darunter ist auch ein behindertes Kind.

Der 33-Jährige soll seine Dienste als Betreuer auf einer Internetplattform angeboten und die Betreuungssituation für die Taten ausgenutzt haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat ein Richter des Amtsgerichts Köln am 3. Juni Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen. Der Beschuldigte schweigt zu den Tatvorwürfen. Die Sicherung und Auswertung der auf externen Festplatten, USB-Sticks, SD-Karten, Mobiltelefonen sowie PCs, Laptops und Tablets gespeicherten Daten dauert an.

Die Ermittlungen gegen den 33-Jährigen waren Ende Mai nach der Anzeige einer Mutter angelaufen, deren vierjährige Tochter der Beschuldigte missbraucht haben soll.

Die Staatsanwaltschaft weist darauf hin, dass das Verfahren nicht aus den Ermittlungen der BAO Liste resultiert. Es wird wegen der Übereinstimmungen hinsichtlich der Schaffung von Tatgelegenheiten über eine Betreuungsplattform sowie den Umstand, dass es sich bei den Opfern um kleine Kinder sowie ein behindertes Kind handelt, im Polizeipräsidium Köln aber von den Ermittlerinnen und Ermittlern der BAO Liste bearbeitet.

Der Missbrauchskomplex von Wermelskirchen, in dessen Mittelpunkt ein 44-Jähriger steht, hat nach Angaben der Ermittler eine Dimension an Brutalität, die die anderer Komplexe übersteigt. Der Hauptbeschuldigte habe im Internet seine Dienste als Babysitter angeboten und sich so seinen Opfern nähern können. Mit Dutzenden weiteren Männern habe er zudem kinderpornografische Bilder und Videos „unvorstellbarer Brutalität“ getauscht.

Bislang seien 73 Verdächtige und 33 Opfer identifiziert worden, hatten die Ermittler berichtet. Das jüngste Kind sei einen Monat alt gewesen. Der nicht vorbestrafte 44-Jährige soll im Großraum Köln selbst zwölf Kinder – zehn Jungen und zwei Mädchen - missbraucht haben. Ihm werden bislang 18 Missbrauchstaten zugerechnet.

(hsr)
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