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Fahrlehrerverband kritisiert TÜV Rheinland „Können Ausbildungsauftrag in dieser Form nicht aufrechterhalten“

Köln · Fahrschüler müssen im Rheinland zurzeit länger auf ihre Fahrprüfung warten als üblich. TÜV und Fahrlehrerverband machen sich gegenseitig verantwortlich.

 Fahrschüler müssen momentan lange auf Prüfungstermine warten. Der Fahrlehrerverband übt Kritik am TÜV Rheinland. (Symbolbild)

Fahrschüler müssen momentan lange auf Prüfungstermine warten. Der Fahrlehrerverband übt Kritik am TÜV Rheinland. (Symbolbild)

Foto: dpa-tmn/Swen Pförtner

Wegen langer Wartezeiten auf Führerscheinprüfungstermine fordert der Fahrlehrerverband Nordrhein mehr Rückendeckung und mehr Kapazitäten vom TÜV Rheinland. Ab diesem Samstag gibt es im Raum Düsseldorf und Umgebung zwar zusätzliche Prüfungstermine vom TÜV-Rheinland. Fahrschüler können nun auch am Wochenende ihre praktische Prüfung absolvieren. Fahrlehrern reicht das allerdings nicht aus. „Wir können unseren Ausbildungsauftrag in dieser Form nicht aufrechterhalten“, sagte der Vorsitzende des Fahrlehrerverbands, Kurt Bartels, der Deutschen Presse-Agentur.

Normalerweise bestelle man Prüfungstermine für die Fahrschüler beim TÜV rund drei Wochen im Voraus. Jetzt bekomme er, wie viele seiner Kollegen, im Oktober Termine für Januar oder Februar. „Darauf kann kein Fahrlehrer vernünftig ausbilden.“

Bartels beklagt zudem die mangelnde Unterstützung vom TÜV bei der Kommunikation. „Es wäre wünschenswert, wenn ein Schreiben ausgegeben und gesagt wird, dass es ein Problem seitens des TÜVs gibt, denn wir kriegen den Ärger ab.“ Er fordert deshalb ein Statement des TÜVs für seine Schülerinnen und Schüler und die Eltern.

Die langen Wartezeiten auf Prüftermine bereiten den Fahrschulen auch finanziell Sorgen. Einige Fahrschulen verringerten wegen des Staus bereits ihr Geschäft. Ein Fahrlehrer fahre durchschnittlich 50 Fahrstunden pro Woche, nun sei es oftmals nur noch die Hälfte. „Da kommen bei einigen Kollegen existenzielle Sorgen auf“, sagte Bartels.

Der TÜV Rheinland verwies kürzlich selbst auf das Prüfungsproblem und machte vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Situation verantwortlich. Viele Erkrankungen führten zu einer hohen Ausfallquote von Fahrprüfungen. Allerdings wies der TÜV Rheinland auch daraufhin, dass viele Fahrschulen zu viele Termine buchten und ein großer Teil gar nicht genutzt werde und somit ausfalle.

Zum Gesamtbild gehöre auch, dass bis Ende September 2022 mit 114.467 so viele Fahrprüfungen wie nie zuvor vom TÜV Rheinland gemacht wurden. Im bisherigen Rekordjahr 2019 waren es insgesamt rund 109.000.

Um die Wartezeiten zu reduzieren, will der TÜV Rheinland nun auch samstags Führerscheinprüfungen anbieten. Zusätzlich wolle man den langen Warteschlangen mit mehr Fahrprüfern begegnen. Bereits seit dem ersten Pandemiejahr sei die Zahl der Fahrprüferinnen und Fahrprüfer aufgestockt worden. Zudem seien Ruheständler zusätzlich eingesetzt worden.

Auch in den nördlichen Regionen Nordrhein-Westfalens, in denen der TÜV Nord die Fahrprüfungen abnimmt, kommt es zu längeren Wartezeiten. Der TÜV Nord verweist darauf, dass der Bedarf an praktischen Fahrprüfungen im zweiten Halbjahr 2022 drastisch zugenommen habe und Lösungen für die Engpässe gesucht würden: „Wir bieten als TÜV Nord an vielen Standorten seit vielen Wochen auch am Samstag Prüfungen an, was neben weiteren Maßnahmen zu Entlastungen führt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

(kag/dpa)
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