Fotos Der türkische Staatspräsident Erdogan in Köln
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, und seine Frau Emine Erdogan bei ihrer Ankunft am Flughafen Köln-Bonn. Der türkische Staatspräsident eröffnete am 29. September 2018 die Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld.
Erdogans Maschine landete mit zwei Begleitfliegern kurz nach 14 Uhr.
Der türkische Präsident kam aus Berlin, wo er sich am Morgen erneut mit Angela Merkel getroffen hatte.
In Köln landete er im militärischen Teil des Flughafens.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet waren nicht zur Moschee-Eröffnung anwesend, begrüßten Erdogan aber am Flughafen.
Im Vorfeld des Besuchs hatte es viel Kritik an der Ditib gegeben. Die Stadt sagte deshalb eine öffentliche Veranstaltung mit bis zu 25.000 Teilnehmern ab und erlaubte nur den Empfang von bis zu 1100 geladenen Gästen in der Moschee. Die türkische Delegation zeigte sich darüber enttäuscht. Der Präsident habe überlegt, den Besuch abzusagen und direkt von Berlin in die Türkei zu fliegen, hieß es.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) traf den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan am Flughafen und gab anschließend ein Statement ab.
Bei dem Gespräch mit Erdogan habe er seine Sorge bezüglich der Verhaftungswellen in der Türkei geäußert, von der auch deutsche Staatsbürger betroffen waren, sagte Laschet. Zudem habe er die Erwartung formuliert, dass die Meinungs- und Pressefreiheit geachtet werden.
„Ich habe deutlich gemacht, dass, wenn die Beziehungen sich normalisieren sollen und die wirtschaftlichen Beziehungen vertieft werden sollen, die Rechtsstaatlichkeit eine ganz wichtige Voraussetzung ist“, sagte Laschet.
Erdogan habe seinerseits die Unabhängigkeit der türkischen Justiz betont.
Anschließend fuhr der türkische Staatspräsident nach Ehrenfeld zur Eröffnung der Moschee.
Die Eröffnung der rund 30 Millionen Euro teuren Ditib-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld mit einem Kuppelsaal für 1.100 Gläubige und zwei 55 Meter hohen Minaretten bildete am Samstag den Abschluss von Erdogans Staatsbesuch in Deutschland.
Mit etwa einer Stunde Verspätung traf Erdogan in Ehrenfeld ein.
Nur wenige Minuten, nachdem er die Moschee betrat, begann der Festakt.
Erdogan sprach fast eine dreiviertel Stunde und verknüpfte seine Eröffnungsrede mit politischen Forderungen.
So forderte der türkische Staatspräsident erneut einen entschlosseneren Kampf gegen die Gülen-Bewegung. Deren Anhänger dürften „keinen Unterschlupf finden“, weder in Europa noch in den USA, sagte Erdogan am Samstag bei der Einweihung der Zentralmoschee des Verbandes Ditib in Köln.
Die türkische Führung macht die Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Insgesamt forderte Erdogan einen „stärkeren Kampf“ gegen den Terrorismus in Europa, auch gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK.
Vielfach thematisierte Erdogan, dass eine Moschee ein Ort des Friedens und der Zusammenkunft sei. "Unter diesen Kuppeln sind wir eins. Wir bleiben stehen und beten zu Gott." Es spiele keine Rolle, ob man aus Afrika oder Europa komme, ob Mann oder Frau, jung oder alt und welche Hautfarbe man habe - alle Moscheen seien Häuser Gottes, Häuser des Gebets und Schulen, in denen sowohl der Koran als auch weltliche Bildung gelehrt werde.
In seiner frei gehaltenen Rede sagte Erdogan außerdem: "Wir müssen dafür sorgen, dass auch die Frauen mehr von den Moscheen profitieren. Nur dann erfüllen Moscheen den eigentlich Zweck: dass alle Muslime einen Ort des Friedens finden."