Prozess startet im Sommer Frau und Kind in Köln im Rhein tot gefunden – Kindsvater angeklagt

Köln · Eine junge Frau und ihr vierjähriger Sohn werden im November 2021 in Köln tot im Rhein aufgefunden. Der 24 Jahre alte Kindsvater und Ex-Freund der Frau ist nun wegen Mordes angeklagt. Der Prozess beginnt im Sommer.

 Der Rhein bei Worringen. Spaziergänger entdeckten dort am 16. November 2021 einen toten Jungen. (Archivbild)

Der Rhein bei Worringen. Spaziergänger entdeckten dort am 16. November 2021 einen toten Jungen. (Archivbild)

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Schiffsführer sehen am 15. November vergangenen Jahres am Niehler Hafen in Köln die Leiche einer Frau im Rhein treiben. Ein paar Kilometer weiter flussabwärts finden Spaziergänger einen Tag später in Worringen ein totes Kind in Ufernähe. Wie sich herausstellt, war der vierjährige Junge der Sohn der Toten, einer 24 Jahre alten Frau.

Die Kölner Staatsanwaltschaft hat nun den 24-jährigen Ex-Partner der Frau wegen zweifachen Mordes angeklagt. Nach Informationen unserer Redaktion geht die Staatsanwaltschaft von den Mordmerkmalen Habgier und Heimtücke aus. Nach der Tat stand zunächst der Vorwurf des Totschlags im Raum.

Der Beschuldigte war auch der leibliche Vater des Kindes. Er soll den Jungen und dessen Mutter in der Nähe des Niehler Hafens getötet und in den Fluss geworfen haben. Als Motiv wurde zuerst Eifersucht vermutet, es sollen aber nach Überzeugung der Ermittler Unterhaltsforderungen der Kindsmutter Auslöser für die Tat gewesen sein. Es ist wohl schon einige Zeit her, dass Opfer und Täter ein Paar waren.

Die Polizei hatte damals mit Tauchern, Booten, Hunden und einer Drohne den Fluss und das Ufer abgesucht. Eine Tatwaffe fanden sie aber nicht. Die Leichen wiesen Stichverletzungen auf. Die Tat hatte großes Entsetzen und viel Anteilnahme in Köln ausgelöst. Mehr als 100 Demonstranten, Freunde und Angehörige der Getöteten hatten im Dezember bei einer Mahnwache und einem Protestzug durch die Innenstadt zur weltweiten Solidarität unter Frauen aufgerufen. Viele von ihnen werden wohl den Prozess verfolgen, der im Juli vor dem Kölner Landgericht startet. Ein Urteil wird Anfang September erwartet. Dem 24-Jährigen, der zuletzt zu den Vorwürfen geschwiegen hatte, droht eine lebenslange Haftstrafe.

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