Kleve Kleve will Sekundarschulen

Kleve · Der Rat der Stadt Kleve beschloss am Mittwoch, die Errichtung von drei Sekundarschulen oder einer Gesamtschule vorzubereiten. SPD bedauert, dass die neue Schule keine gymnasiale Oberstufe hat. FDP stimmte gegen den Beschluss.

 Die Wilhelm-Frede-Hauptschule in Rindern.

Die Wilhelm-Frede-Hauptschule in Rindern.

Foto: Evers

Erst nach einer Sitzungsunterbrechung und langer Diskussion beschloss der Rat der Stadt Kleve am Mittwochabend mit großer Mehrheit gegen die Stimmen von FDP und OK, die interkommunale Errichtung weiterführender Schulen vorzubereiten. Das sollen drei Sekundarschulen oder eine Gesamtschule sein. Falls eine oder beide Kommunen (Kranenburg oder Bedburg-Hau) aus der Gemeinschaft ausscheren sollten, soll eine Lösung für Kleve mit Sekundarschule oder Gesamtschule gefunden werden.

 Die Konrad-Adenauer-Hauptschule Kellen.

Die Konrad-Adenauer-Hauptschule Kellen.

Foto: Evers

Damit übernahm der Rat den Wortlaut der vom Hauptausschuss empfohlenen Beschlussvorlage, ersetzte den Begriff Gemeinschaftsschule durch Sekundarschule. Michael Bay brachte den Vergleich mit einem bekannten Schokoriegel, der nur den Namen änderte: "Das mit der Sekundarschule ist doch ganz einfach: aus ,Raider' wird ,Twix'". Der Grüne bezeichnete den Schulkonsens der NRW-Landespolitik als intelligente Lösung, die die Diskussion in Kleve weiter bringe. "Das ist genau die Lösung, auf die wir gewartet haben", so Bay.

 Die St.-Markus-Hauptschule in Schneppenbaum.

Die St.-Markus-Hauptschule in Schneppenbaum.

Foto: Archiv

CDU-Sprecher Jörg Cosar begrüßte ausdrücklich, dass seine Landes-Partei sich zu diesem Konsens durchgerungen habe. Er wertete die neue Sekundarschule als Gemeinschaftsschule, die keine Option zur Oberstufe habe. Cosar warnte nochmals vor den Folgen, die die Gründung einer Gesamtschule auf die Schullandschaft der umliegenden Kommunen haben könnte. "Schulformen, die sich aus bestehenden Schulen gründen, sind da viel sinnvoller", so Cosar.

 Die Hanna-Heiber-Schule in Kranenburg.

Die Hanna-Heiber-Schule in Kranenburg.

Foto: Archiv

Klever Kompromiss

SPD-Fraktionschef Alexander Frantz gratulierte der CDU, dass sie auf Landesebene endlich "schulfähig" sei: "Die sind jetzt in Düsseldorf zu einem Kompromiss gekommen, den wir in Kleve längst gefunden haben", sagte Frantz. Zwar gebe es keine Sekundarstufe II an dieser Schulform, aber damit könne die SPD leben und stimme der Vorlage zu. Zum Hintergrund: Die Sekundarstufe soll auf die gymnasiale Oberstufe vorbereiten.

Daniel Rütter (FDP) lehnte die Gründung von drei Sekundarschulen in Kleve ab, weil sie die "Vielfalt der Schullandschaft" zerstöre. Er musste sich allerdings von Dr. Arthur Leenders (Grüne) vorhalten lassen, dass das interkommunale Schulkonzept zwischen den drei Kommunen ausschließlich mit drei Sekundarschulen funktioniere.

Leenders verwies dabei auf die allen vorliegenden Ergebnisse von Garbe-Consult, die die Kommunen berät. Der Kompromissvorschlag von CDU-Fraktionschef Udo Janssen, von "bis zu" drei neuen Schulen reden, um die FDP ins Boot zu holen, wurde von den Grünen abgelehnt und kam nicht zum Zuge.

(RP/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort