Vorfälle auf Kirmes in Düren und Düsseldorf Verdächtiger nach Geisterbahn-Explosion in Untersuchungshaft

Düren/Köln · Nach der Explosion einer präparierten Plastikflasche in einer Geisterbahn auf der Annakirmes in Düren ist der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Er könnte auch für ein ähnliches Szenario bei der Rheinkirmes in Düsseldorf verantwortlich sein.

Rheinkirmes 2023 - Feuerwerk - So schön war es - Fotos
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So schön war das Rheinkirmes-Feuerwerk 2023 in Düsseldorf

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Foto: Anne Orthen (orth)

Bei den Ermittlungen zu der Flaschenexplosion in Düren hatte die Polizei die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten. Wenige Stunden nach einer Fahndung, die am Mittwochabend auch in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ gezeigt wurde, gab es nach Polizeiangaben viele Hinweisen aus der Bevölkerung. Der mutmaßliche Täter stellte sich am späten Mittwochabend selber bei einer Dienststelle in Köln, wie eine Sprecherin der Dürener Polizei bestätigte. Am Donnerstag kam er in Untersuchungshaft.

Dem 40-jährigen Mann wird zur Last gelegt, am Dienstagnachmittag in einem Fahrgeschäft der Dürener Annakirmes eine chemische Substanz freigesetzt zu haben. Sollte sich der Verdacht erhärten, würden ihm versuchte gefährliche Körperverletzung und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen.

Auch wird geprüft, ob der Mann etwas mit dem Vorfall auf der Düsseldorfer Rheinkirmes zu tun hat. Dort war in einer Geisterbahn eine unbekannte Flüssigkeit verschüttet worden. Entgegen anderslautender Meldungen hatte es dabei aber keine Flaschenexplosion gegeben. Es sei ist nicht von der Hand zu weisen, dass es auf den ersten Blick Parallelen gäbe, sagte ein Sprecher der Polizei Düsseldorf auf Anfrage unserer Redaktion. Allerdings könne zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigt werden, dass ein Zusammenhang bestehe.

Der Haftbefehl bezieht sich nur auf den Vorfall in Düren. Die Ermittler gehen nach dpa-Informationen aber davon aus, dass der Mann vor zwei Wochen auf der Düsseldorfer Kirmes einen ähnlichen Sprengsatz in einer Geisterbahn ausgelöst hat. Demnach sah die Plastikflasche in Düren (eine Diät-Cola-Marke) genau wie die in Düsseldorf aus. Auch wurde in Düsseldorf - wie bei der Annakirmes - Alufolie gefunden.

In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ war am Mittwoch eine Öffentlichkeitsfahndung ausgestrahlt und ein aus einer Überwachungskamera der Kirmes stammendes Foto des mutmaßlichen Täters gezeigt worden. Danach sei eine Vielzahl von Hinweisen bei der Polizei eingegangen, hieß es. Möglicherweise schaute der Tatverdächtige selbst Fernsehen und sah sich auf dem Fahndungsfoto, denn er erschien schon wenig später gegen 22:20 Uhr auf einer Polizeidienststelle in Köln, um sich zu stellen.

Auf der Rheinkirmes in Düsseldorf kam es vor zwei Wochen zu einem Vorfall in einer Geisterbahn - die Polizei prüft nun Parallelen zum Fall in Düren (Archivbild).

Auf der Rheinkirmes in Düsseldorf kam es vor zwei Wochen zu einem Vorfall in einer Geisterbahn - die Polizei prüft nun Parallelen zum Fall in Düren (Archivbild).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Einem Bericht des WDR zufolge hatte der Betreiber des Fahrgeschäfts die Polizei benachrichtigt, nachdem er einen Knall gehört und einen beißenden Geruch wahrgenommen hatte. Demnach wurde am Ort eine zerborstene Plastikflasche und zusammengerolltes Alupapier gefunden. Es gab keine Verletzten, auch Sachschäden wurden nicht festgestellt.

(peng/toc)
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