Neuss Kinderpornos auf Lehrer-PC

Neuss · Ein Ex-Berufsschullehrer aus Neuss steht demnächst vor Gericht, weil er Fotos und Filme mit kinderpornografischem Inhalt besessen haben soll. Material wurde nicht nur zuhause gefunden, sondern auch auf dem Schul-Computer.

 Die Anzahl der Fälle von Kinderpornografie im Internet ist 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen: 2009 wurden 948 Fälle von Besitz, Beschaffung und Verbreitung verzeichnet, 2010 dagegen 1 010 Fälle..

Die Anzahl der Fälle von Kinderpornografie im Internet ist 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen: 2009 wurden 948 Fälle von Besitz, Beschaffung und Verbreitung verzeichnet, 2010 dagegen 1 010 Fälle..

Foto: Andreas Bretz

Weil er gleich massenhaft Kinderporno-Fotos und Filme besessen haben soll, muss sich demnächst ein 42 Jahre alter Lehrer aus Neuss vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anklage gegen den Pädagogen erhoben, ursprünglich sollte ihm bereits am Donnerstag am Neusser Amtsgericht der Prozess gemacht werden. Das Verfahren fiel jedoch aus — der Richter ist erkrankt, ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Die Ermittlungen gegen den Lehrer allerdings sind abgeschlossen.

Paul D. (Name geändert) hatte bis Ende 2010 an einer Neusser Berufsschule unterrichtet. Glaubt man den Angaben der Staatsanwaltschaft, dann hat der ledige 42-Jährige sogar die Schul-Computer dafür genutzt, um Kinderporno-Fotos aus dem Internet herunterzuladen. "Laut Ermittlungen soll er sogar während des Unterrichts aktiv gewesen sein", sagte Gerichtssprecher Kay-Uwe Krüger unserer Zeitung. Das "Treiben" des Lehrers blieb seinen Kollegen offenbar nicht verborgen. Der Systemadministrator der Schule fand heraus, dass von Schulcomputern aus kinderpornografische Seiten aufgerufen worden waren.

"Nach einer gezielten Überwachung stand letztlich laut Staatsanwaltschaft fest, dass es sich bei dem Nutzer der entsprechenden Seiten wohl um den jetzt angeklagten Mann handelt", so Krüger weiter. Die Schule habe die Bezirksregierung eingeschaltet, die wiederum habe die Polizei informiert. Die Ermittler hätten anschließend die Wohnung des Lehrers durchsucht. Dort wurden die Beamten laut Staatsanwaltschaft auch fündig. Sie sollen Festplatten, CD-Roms und USB-Sticks mit hunderten Kinderporno-Fotos und einschlägigen Filmen entdeckt und beschlagnahmt haben.

Der 42-Jährige selbst macht zu den Kinderporno-Vorwürfen keine Angaben. Vor rund sechs Jahren liefen schon einmal Ermittlungen gegen ihn. Damals soll der Pädagoge unten den Sichtschutz einer Damenumkleide gekrochen sein, um Nacktfotos von Frauen zu machen.

Wann der Prozess aufgrund der mutmaßlichen Kinderporno-Dateien gegen Paul D. beginnt, ist bislang noch offen. Der zuständige Richter leidet unter einer längerfristigen Erkrankung, eine Vertretung für ihn kommt erst im November. Diese wird erst dann einen neuen Verhandlungstermin festlegen.

(NGZ)
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