Fotos Kinder malen ihre Traumberufe

Hannah Boekhoff (6) aus Krefeld
In ihrer Familie gibt es weder einen Tierarzt noch eine Erzieherin: Doch genau das sind die Berufe, die sich die Sechsjährige für sich selbst gut vorstellen kann. „Ich mag Tiere, und ich will ihnen helfen, wenn sie verletzt sind“, sagt Hannah, die am Donnerstag in die erste Klasse der Grotenburg Schule in Krefeld kommt. Am liebsten mag sie Fische und Kaninchen. Sie habe leider keine eigenen Haustiere, aber einen eigenen Arztkoffer mit Pflastern und Mullbinden. Ob sie denn auch große Tiere wie Kühe oder Pferde verarzten würde? „Nee, so große Tiere nicht, nur kleine – Hunde, Katzen, Meerschweinchen.“ Eine Kleintierpraxis also. Falls es mit dem Tierarzt-Beruf nicht klappt, würde Hannah auch gerne Kindergärtnerin werden. „Ich hatte in der Kita nur nette Erzieherinnen“, sagt Hannah – die vermisse sie jetzt schon, obwohl sie sich sehr auf die Schule freue. In ihrer Kindergartengruppe gab es auch viele kleine Kinder, „um die haben sich die größeren Kinder mitgekümmert“.

Mika Weiß (6) aus Düsseldorf
Unterschiedlicher könnten die Berufswünsche von Mika nicht sein: Bauarbeiter oder Richter oder Feuerwehrmann. Doch entscheiden will sich der Sechsjährige gar nicht: Er will jeden Beruf vier Monate im Jahr machen und dann wechseln. Bauarbeiter will Mika werden, weil er auch mal ein Haus bauen möchte. „Ich baue gerne mit Legos, und richtig Bauen ist bestimmt noch besser“, sagt der Düsseldorfer, der an der Gutenberg-Schule in Grafenberg eingeschult wird. Deshalb hat er auf die Tafel eine rote Warnweste gemalt. Und warum Richter? Dazu gibt es eine Geschichte: In Mikas Kindergarten, der Villa Luna, ist eingebrochen worden – der Dieb nahm alles mit, auch Computer und Geld. „Ich will den Einbrecher bestrafen“, sagt Mika. Polizist sei ihm zu gefährlich, als Richter aber könne er den Dieb einsperren, damit er keine anderen Kindergärten ausraubt. Mindestens zehn Wochen würde er den Einbrecher einsperren, sagt Mika. Und warum Feuerwehrmann? Weil das auch cool ist.

Mikas Bild in Großaufnahme

Larissa Ossischenko (6) aus Solingen
Mit Tieren ist Larissa groß geworden: Ihre Familie hat mehrere Katzen, und auch ein Hamster lebte mehrere Jahre unter ihrem Dach. Lotte hieß der Hamster, den sie von den Nachbarn geschenkt bekam, und um den sich Larissa von da an kümmerte. Wahrscheinlich ist Lotte der Grund, warum Larissa am liebsten Hamsterpflegerin werden würde. Aber da dieser „Beruf“ so speziell ist, könnte sie sich auch vorstellen, Tierpflegerin zu werden. Die Tiere hätten es bei Larissa sehr gut. Auf ihrem Bild hat die Sechsjährige einen Hamster und eine Katze am Strand gemalt. Sie liegen unter einem Sonnenschirm, an dem eine Diskokugel hängt. Ihr Hamster Lotte hatte keine Diskokugel, dafür aber viel Auslauf und natürlich ein Hamsterrad. „Lotte hat noch zwei Jahre bei uns gelebt, für einen Hamster ist sie sehr alt geworden.“ Das ist für eine Tierpflegerin ein gutes Zeugnis. Ob auch ihre künftigen Lehrer von ihrer Tierliebe wussten? Larissa kommt in die Entenklasse der Grundschule Wienerstraße.

Larissas Bild in Großaufnahme

Ole Boeken (6) aus Mönchengladbach
Ole will nicht einfach nur Polizist werden, sondern Autobahnpolizist. „Autobahnpolizisten halten Leute an, wenn sie zu schnell sind, und sie helfen bei Unfällen“, erklärt der Sechsjährige aus Mönchengladbach. „Da brauche ich eine Kelle, und ich weiß auch schon, wie die funktioniert.“ Auch seine Mama und sein Papa seien schon mal angehalten worden. Sein Papa sei damals zu schnell gewesen, seine Mama habe nicht gehalten. Die Polizisten seien aber sehr nett gewesen. „Ich will auch ein netter Polizist werden und den Leuten helfen“, sagt Ole. Was ihn an dem Job noch reizt: Man ist selbst mit mehr als 100 Stundenkilometern unterwegs und verbringt viel Zeit im Auto. Ole freut sich schon darauf, eines Tages seinen Führerschein zu machen. Zunächst jedoch ist er Beifahrer. „Meine Mama wird mich zur Schule bringen.“ Ole besucht dann die Grundschule Lochnerallee in Mönchengladbach-Windberg. „Ich freu mich auf die Schule, und dass Mama mich bringt“, sagt er.

Jannes Hickl (5) aus Kranenburg
Obwohl Jannes erst fünf Jahre alt ist, weiß er schon sehr genau, was er später mal machen möchte. „Ich will Bäcker werden“, sagt Jannes. Denn der Kranenburger liebt Brötchen, Trockenkuchen und Laugengebäck. Ein Geburtstag, an dem es keinen Marmorkuchen gibt, ist für Jannes kein richtiger Geburtstag. Und der Fünfjährige isst nicht nur gerne Kuchen, er backt auch gerne. Schon jetzt hilft er seiner Mama und seinen Schwestern Lea (14) und Hannah (11) beim Teig anrühren. Er liebt es, Eier und Mehl in die Rührschüssel zu geben und kräftig zu vermischen.
Bei seinem Wunschberuf schreckt ihn noch nicht mal das frühe Aufstehen ab. Sein großer Traum ist es, später selbst Sahnetorten zu kreieren und Laugenbrezeln in Form zu legen. Woher Jannes’ Back-Begeisterung kommt, wissen seine Eltern auch nicht so genau. In der Familie sei niemand Bäcker. Am 3. September wird Jannes sechs Jahre alt. Dann wird es wieder Marmorkuchen geben

Jannes' Bild in Großaufnahme