Streit um Abbaupläne Kampf gegen den Kies

Neukirchen-Vluyn · Am Niederrhein sollen die Kies-Abbaugebiete deutlich erweitert werden. In Neukirchen-Vluyn sind 180 Hektar betroffen. Anwohner und Landwirte wehren sich. Die einen fürchten den Verlust von Heimat, die anderen um ihre Existenzgrundlage. Die Politik befürwortet aber mehrheitlich die Pläne der Kiesindustrie.

 Landwirt Andre Krohn aus Neukirchen-Vluyn wehrt sich gegen den Kiesabbau, von dem auch seine Felder betroffen wären.

Landwirt Andre Krohn aus Neukirchen-Vluyn wehrt sich gegen den Kiesabbau, von dem auch seine Felder betroffen wären.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Sand und Kies schafft Heimat, heißt ein Slogan der Initiative Zukunft Niederrhein. Aus Andre Krohns Sicht schafft es der Kies möglicherweise, dass er seinen Beruf irgendwann nicht mehr ausüben kann. Der 41-Jährige ist Landwirt in der Stadt Neukirchen-Vluyn, von deren Gemeindegebiet 180 Hektar für den Kiesabbau vorgesehen sind. Das entspricht etwa der Größe von 250 Fußballfeldern. Krohn würde rund 20 Hektar verlieren, mehr als 50 Prozent seiner Betriebsfläche. „Damit wäre die Wirtschaftlichkeit des Betriebs stark gefährdet“, sagt er. Einige seiner Nachbarn müssten wohl ganz aufgeben, sollten sie die ausgewiesenen Gebiete an die Kiesindustrie verlieren. Hunderte Anwohner wehren sich mittlerweile gegen den Kiesabbau, halten Mahnwachen, organisieren Info-Abende und Proteste. „Mit uns ist kein Kies zu machen“, lautet ihr Motto. Sie empfinden den Heimat-Slogan als blanken Hohn.