Rentnerin in Kerpen Polizei stellt dank 84-jähriger Seniorin eine Diebesbande
Kerpen · Weil sich eine 84-Jährige gegen eine aufdringliche Betrügerin zu Wehr gesetzt hat, konnte die Polizei gleich vier mutmaßliche Bandenmitglieder stellen. Wie Sie sich in einem solchen Fall verhalten sollten, lesen Sie hier.
Die Maschen der Trickbetrüger
Die Seniorin wäre am vergangenen Freitag beinahe einem klassischen Trickbetrug zum Opfer gefallen. Die 84-Jährige bemerkte gegen 11.15 Uhr ein sehr langsam fahrendes Auto an ihrer Anschrift in Kerpen. Wenige Minuten später klingelte es an ihrer Haustür. Laut Polizei habe eine ihr unbekannte 40-jährige Frau mit verschiedenen Tricks versucht, sich Zugang zu der Wohnung zu verschaffen.
Unter anderem fragte sie, ob sie die Toilette der 84-Jährigen benutzten dürfte. Die 84-Jährige ließ die Frau nicht hinein. Daraufhin fragte die mutmaßliche Diebin nach Stift und Zettel, um sich etwas notieren zu können - laut Polizei ist das ebenfalls eine gängige Masche. Allerdings gewährte die Seniorin der Unbekannten weiterhin keinen Zutritt zu ihrer Wohnung.
Sie schloss die Tür und verständigte sofort die Polizei. Die Beamten entdeckten wenig später das verdächtig langsam fahrende Fahrzeug mit vier Insassen: drei Frauen im Alter zwischen 38 und 52 Jahren sowie einen 43-Jährigen Mann. In dem Auto befand sich auch die 40-jährige Frau, die an der Haustür der Kerpenerin geklingelt hatte.
Eine Überprüfung der Personen ergab, dass das Quartett in der Vergangenheit bereits wegen Bandendiebstahldelikten in Erscheinung getreten war. Gegen alle vier leiteten die Beamten ein Strafverfahren ein.
Senioren sind immer wieder beliebte Opfer bei Trickbetrügern. Die Polizei hat zu dem Thema einige Tipps, wie man sich in einer solchen Situation verhalten sollte:
- Sehen Sie Besucher vor dem öffnen der Türe an (Türspion, Blick aus dem Fenster)
- Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, nutzen Sie eine Türsprechanlage
- Öffnen Sie die Haus- oder Wohnungstür nicht, wenn unbekannte Menschen geklingelt haben.
- Kaufen Sie von Fremden niemals aus Gefälligkeit oder Hilfsbereitschaft angeblich teure Sachen
- Geben Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preis
- Ziehen Sie Angehörige oder Nachbarn hinzu oder bestellen Sie die Person zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Personen energisch (machen Sie laut auf sich aufmerksam, um Hilfe zu erhalten, zeigen Sie abweisende Gestik und Mimik)
- Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie befürchten, Opfer einer Straftat zu werden: Notruf 110
