Forderung BUND will Hambacher Forst in NRW-Stiftung überführen

Kerpen · Der umkämpfte Hambacher Forst am Braunkohletagebau soll aus Sicht des Umweltverbandes BUND von der öffentlichen Hand übernommen werden.

 Ein Braunkohlebagger steht im Tagebau Hambach. Im Vordergrund ist der Hambacher Wald zu sehen. (Archiv)

Ein Braunkohlebagger steht im Tagebau Hambach. Im Vordergrund ist der Hambacher Wald zu sehen. (Archiv)

Foto: dpa/Henning Kaiser

Das Waldgebiet könnte an die landeseigene NRW-Stiftung gehen, schlug der Geschäftsleiter des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes, Dirk Jansen, vor. So könne das Waldgebiet dauerhaft als Naturrefugium erhalten werden und den Kern legen für ein Biotopverbundsystem im Rheinischen Revier, sagte Jansen der Deutschen Presse-Agentur.

Der Eigentümer RWE nahm zu dem Vorschlag zunächst nicht direkt Stellung: „Die Verhandlungen darüber, wie die Empfehlungen der Kommission genau umgesetzt werden sollen, laufen. Wir hoffen, dass es möglichst schnell zu Ergebnissen kommt. Wir prüfen sorgfältig, wie der Hambacher Forst erhalten bleiben könnte“, erklärte das Unternehmen. Im Fall des Erhalts müsse gesichert sein, dass die Waldbesetzer den Wald verließen und Angriffe aus der Szene gegen Mitarbeiter und Anlagen ein Ende nähmen.

Der Hambacher Forst hatte sich vor allem 2018 zum Symbol der Proteste für einen raschen Ausstieg aus der Kohleverstromung entwickelt und zum Symbol der deutschen Klimaschutz-Bewegung. Ursprünglich wollte RWE das Waldgebiet weitgehend für die Fortführung des Tagebaus Hambach abholzen. Das OVG Münster hatte im Oktober 2018 einen vorläufigen und aktuell noch immer geltenden Rodungsstopp im Hambacher Forst verfügt und damit einem Eilantrag des Umweltverbands BUND entsprochen.

Die Kohlekommission hatte Ende Januar in einem breiten Konsens ein Konzept für einen schrittweisen Kohleausstieg bis 2038 vorgelegt und sich auch für den Erhalt des Waldes ausgesprochen. Die Bundesregierung hatte zugesagt, die Empfehlungen eins zu eins umzusetzen. Über das Gesetz zum Kohleausstieg wird innerhalb der Regierung gerungen.

(hsr/dpa)
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