Dinslaken Keine Gefahren für die Luft

Dinslaken · Die Deponie Wehofen-Nord soll in einem dritten Bauabschnitt erweitert werden. ThyssenKrupp informierte in einem dritten Runden Tisch über die mögliche Luftbelastung und Geruchsbelästigung und konnte beruhigen.

 Informationen rund um den dritten Bauabschnitt der Deponie Wehofen gab es beim dritten Runden Tisch: (v.l.) Andreas Theuer (ThyssenKrupp Steel), Prof. Dr. Gunnar Still, Ronny Schneider und Bürgermeister Dr. Michael Heidinger.

Informationen rund um den dritten Bauabschnitt der Deponie Wehofen gab es beim dritten Runden Tisch: (v.l.) Andreas Theuer (ThyssenKrupp Steel), Prof. Dr. Gunnar Still, Ronny Schneider und Bürgermeister Dr. Michael Heidinger.

Foto: Kazur

dinslaken/wehofen Das Interesse der Bevölkerung hielt sich in Grenzen. Rund 25 Zuhörer und Fragensteller waren zum dritten Runden Tisch ins evangelische Gemeindehaus gekommen, um sich über den dritten Bauabschnitt der Deponie Wehofen zum Thema Luft zu informieren. Seit fast 30 Jahren deponiert der Duisburger Stahlhersteller ThyssenKrupp Steel (TKS) auf der Halde an der Leitstraße Schlacken, feuerfeste Steine, Bodenaushub, Straßenkehricht und Bauschutt und möchte diese weiter vergrößern. Ein Antrag soll im Sommer gestellt werden.

Im Bereich der Unerheblichkeit

Beim dritten Runden Tisch erklärte die TKS in Person von Prof. Dr. Gunnar Still und Andreas Theuer nun ausführlich, dass die geplante Erweiterung keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in Bezug auf das Thema Luft hat. So wie es bei Messungen von möglichen Belastungen eine Obergrenze gibt, die man nicht überbieten darf, so gibt es auch eine Untergrenze — die sogenannte Unerheblichkeitsgrenze. Und wie Still erklärte, liegen die Messungen bei einem dritten Bauabschnitt beim Feinstaub, Staubniederschlag, Gerüche und Lärm allesamt im Bereich der Unerheblichkeit.

Beim Feinstaub wird eine maximale Belastung in den Jahren 2022/23 und 2228 bis 2030 an der Dinslakener Südstraße erreicht, die aber immer noch weit unter der Untergrenze einzustufen ist. Der Staubniederschlag (Grobstaub) hat ebenfalls unerhebliche Auswirkungen, zumal einige Vorhaben zur Vermeidung von Staubemissionen getroffen werden: Nach dem Abkippen des Abfalls findet eine sofortige Verdichtung statt, die Arbeitsbereiche und Zufahrtswege werden dauerhaft bewässert, es wird ein Randwall zur Abschirmung des Windes errichtet, und eine Reifenwaschanlage existiert bereits. Eine maximale Belastung durch Großstaub, der schneller als Feinstaub sinkt, aber laut Still gar nicht eingeatmet werden kann, erfolgt im unerheblichen Maße zwischen 2019 und 2021 im Bereich des Tackenhofes.

Auch die Belastung durch nicht natürliche Gerüche fällt unter die Untergrenze. In Wohn- und Mischgebieten darf es zu zehn Prozent der Jahresstunden zu Belästigungen kommen, in Dorf-, Industrie- und Gewerbegebieten zu 15 Prozent. "Aber auch hier sind wir weit von dem Wert entfernt, den wir einhalten müssen", sagte Still. An der Südstraße liegt 2027/28 die maximale Belastung mit rund 53 Stunden unnatürlicher Gerüche. Beim Lärm prüfte TKS schon mit einem übertriebenen Wert von insgesamt 400 Fahrten am Tag (nachts findet kein Deponiebetrieb statt) und es wurde eine höchste Immission 2022 festgestellt, die irrelevant ist.

(gaa)
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