Seit dem Frühjahr kein Regen Umweltforscher sprechen von außergewöhnliche Dürre in NRW

Düsseldorf · Seit dem Frühjahr ist der Boden immer weiter ausgetrocknet. Jetzt herrscht landesweit zumindest schwere Dürre. Im Rheinland ist sie gebietsweise sogar extrem. Es müsste schon sehr viel regnen.

 Ein Landwirt zeigt seine vertrockneten Maispflanzen.

Ein Landwirt zeigt seine vertrockneten Maispflanzen.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Ganz Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben von Umweltforschern von der außergewöhnlichen Dürre betroffen. „Das heißt, der Boden ist so trocken, wie er das statistisch eigentlich um die Jahreszeit in weniger als 20 Prozent der Fälle ist“, sagt Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig.

Es müsse schon sehr viel regnen, damit sich die Lage ändere: „Es sieht nicht danach aus, als würden wir in den nächsten Wochen aus der Dürre rauskommen“, sagt Marx.

Die Trockenheit in den Böden habe in diesem Jahr schon früh eingesetzt und halte in ungewöhnlich lange an. Schon im April/Mai habe es zu wenig geregnet, so dass der Boden immer weiter ausgetrocknet sei.

Mit Temperatur und Niederschlagsdaten aus bundesweit 2400 Stationen errechnen Wissenschaftler, wie trocken die Böden sind und zeigen das auf einem „Dürremonitor“ in fünf Abstufungen. Demnach herrscht in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens schwere Dürre.

Noch angespannter ist die Lage im Westen des Landes - in Teilen der Aachener Region, des Oberbergischen Kreises, am Niederrhein - und stellenweise im Südosten des Landes an der Grenze zu Hessen. Dort zeigt der „Dürremonitor“ sogar „extreme Dürre“ an. Trotzdem sei die Trockenheit in Nordrhein-Westfalen nicht so schlimm wie im Norden Deutschlands oder Sachsen-Anhalt, sagte Marx.

Die Trockenheit habe Folgen für die Hitzeentwicklung: Pflanzen tragen normalerweise über die Verdunstung zur Kühlung der Umgebung bei. Wenn Pflanzen wie jetzt bei der Dürre nicht mehr an Wasser herankommen, dann bleibe dieser Kühleffekt aus. Darum könnten sich Hitzewellen in den Städten stärker ausprägen, wenn es wie jetzt sehr trocken sei und die Pflanzen nicht mehr durch Verdunstung kühlten.

(dpa/heif)
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