Kleve Kein "Amüsierbetrieb" gewünscht

Über den Rohbau an der Ecke Nimweger Straße/Forstweg in Kleve wird derzeit heftig diskutiert. Von einem "Amüsierbetrieb" ist sogar die Rede. Jetzt hat der Bauausschuss der Stadt einen Riegel davor geschoben. Er empfahl einen Bebauungsplan aufzustellen, der ein solches Etablissement ausschließe.

 Der Rohbau, der kein "Amüsierbetrieb" werden darf.

Der Rohbau, der kein "Amüsierbetrieb" werden darf.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Zu den Fakten: Der Rohbau wächst rasant in die Höhe. Es ist ein dreiflügeliger, repräsentativer Bau mit enormen Deckenhöhen, betonter Mitte, zwei Etagen hoch und einer Tiefgarage unten drunter. Der Bau sprengt die üblichen Vorstellungen eines Einfamilienhauses, das er laut Bauantrag sein soll. Die Gerüchte sprießen, es wird von einem "Amüsierbetrieb" berichtet.

Prostitution ist in Kleve untersagt

Und genau einen solchen Betrieb soll dort nicht geben, waren sich Politik und Verwaltung einig. Deshalb empfahl der Hauptauschuss den Bereich zwischen Grenzallee, Nimweger Straße, Monte Bello und Waldstraße einen Bebauungsplan aufzustellen, der einen "Amüsierbetrieb" ausschließt. Man habe nach dem Beschluss die Handhabe einer Veränderungssperre, so Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer.

Auf Nachfrage von Daniel Rütter (FDP) erklärte Rechtsdirektor Wolfgang Goffin, dass ganz Kleve Sperrbezirk sei. "Prostitution ist bei uns untersagt", so Goffin. Dennoch könne man nicht gleich immer eingreifen, wenn irgendwo eine rote Lampe im Fenster stehe. Bar-Betrieb sei gestattet: "Man kann keine Nachtlokale verbieten."

Palais-Ausmaße

Beantragt wurde das Haus mit den Palais-Ausmaßen als Domizil für eine Großfamilie. Noch seien, so hieß es am Rande des Auschusses, ein Elternpaar mit seinem erwachsenen Sohn im Gespräch. Der Bau habe auch eine Aufteilung, die gegen einen "Amüsierbetrieb" spreche, so ein Kommunalpolitiker. Es werde auch, so hieß es am Rande des Ausschusses weiter, mit sehr hochwertigen Materialien gearbeitet, was für eine private Nutzung spreche. Das werde bald auch die aufwendige Verblendung des Hauses zeigen.

(jul)
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