Wermelskirchen Kaufpark schließt am 18. Dezember

Wermelskirchen · Aus wirtschaftlichen Gründen schließt der Kaufpark an der Kölner Straße zum Jahresende. Den 20 Mitarbeitern sollen Versetzungsangebote gemacht worden sein – WiW will mit der Verwaltung eine gemeinsame Lösung erarbeiten.

Wermelskirchen: Kaufpark schließt am 18. Dezember
Foto: "In der Innenstadt werden gezielt Wohnungen für Ältere gebaut. Wenn ein Geschäft für den täglichen Bedarf schließt, ist das verfehlte Geschäftspolitik", betont das Ehepaar. BM-Foto: Jürgen Moll

Aus wirtschaftlichen Gründen schließt der Kaufpark an der Kölner Straße zum Jahresende. Den 20 Mitarbeitern sollen Versetzungsangebote gemacht worden sein — WiW will mit der Verwaltung eine gemeinsame Lösung erarbeiten.

Für ihren Lebensmittel-Einkauf werden Bernd (70) und Brigitte (67) Sahler künftig weitere Wege auf sich nehmen müssen. Denn der Kaufpark an der Kölner Straße, in dem das Ehepaar Stammkunde ist, wird zum Jahresende schließen. "Aus wirtschaftlichen Gründen", sagte eine Sprecherin der Rewe-Gruppe, zu der auch der Kaufpark gehört, auf Anfrage. Nach BM-Informationen soll noch vor Weihnachten, am 18. Dezember, Schluss sein. Das wurde auf einer Betriebsversammlung bekannt gegeben.

Weil der Mietvertrag ausläuft und die Besucherzahlen aufwändige Investitionen in den Markt nicht zulassen, hat sich die Rewe-Gruppe dazu entschlossen, den Betrieb dieses einzigen Lebensmittelmarktes im Stadtzentrum zum Jahresende einzustellen. Ob die Schließung mit möglichen überhöhten Mietforderungen zu tun hat, ist nicht bekannt. Eigentümer Udo Wüsthoff (DeWeCo) war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Den rund 20 Mitarbeitern der Wermelskirchener Kaufpark-Filiale sollen nach BM-Informationen Versetzungsangebote zum Beispiel für die Filialen in Remscheid-Lennep und Remscheid-Hasten gemacht worden sein. Dazu wollte sich die Rewe-Gruppe gestern nicht äußern. Man befinde sich noch in Verhandlungen, hieß es.

Eine Sprecherin der Rewe-Gruppe betonte aber, dass grundsätzlich Interesse daran bestehe, irgendwann an anderer Stelle eine Kaufpark-Filiale in Wermelskirchen zu eröffnen. "Ein harter Schlag für die Kölner Straße und für die Innenstadt", kommentierte Henning Conrads, Ehrenvorsitzender des Stadtmarketingverbands WiW, die Kaufpark- Schließung. Nicht nur für die älteren Menschen sei die Schließung bitter. Auch die umliegenden Geschäfte hätten immer vom Kaufpark profitiert.

André Frowein kündigte an, dass die WiW mit den Betroffenen reden werde. Zudem werde WiW das Gespräch mit der Verwaltung suchen, um eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten.

Als "unerfreulich" bezeichnete Dezernent Dr. André Benedict Prusa die Schließung. Der Verwaltungsvorstand müsse sich besprechen und gemeinsam überlegen, was man tun könne.

Umsatzeinbußen befürchtet Uwe Beierling, Geschäftsführer Jannasch Optik, an der Kölner Straße. Durch den Kaufpark gebe es viel Laufkundschaft. "Ein Leerstand wäre übel." Auch auf die Parksituation vor dem Geschäft wirke sich die Schließung des Marktes negativ aus. "Vor unserem Geschäft gibt es nur einen Parkplatz. Viele gehbehinderte Kunden parken in der Kaufpark-Tiefgarage", berichtet Optikerin Katja Ohrus. Diese Möglichkeit falle mit der Schließung weg.

"Es ist schade, dass der Kaufpark zu macht", sagt Johannes Schnütgen, Sprecher der Ortsvereinigung Wermelskirchen des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes. "Ich finde aber auch, dass früher hätte agiert und investiert werden müssen", betont Schnütgen, der nicht an einen dauerhaften Leerstand glaubt. Er ist überzeugt: "Wenn in Sachen ehemaliges Ringkaufhaus etwas passiert, dann wird ein Ruck durch die Stadt gehen."

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort