Vereine haben bereits Pläne Laschet hält Absage des Karnevals wegen Corona für verfrüht

Düsseldorf · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält eine Entscheidung über eine mögliche Absage der Karnevalssession für „zu früh“. Zahlreiche Vereine haben bereits Pläne für Veranstaltungen erarbeitet.

 NRW Ministerrpäsident Armin Laschet (Archivbild).

NRW Ministerrpäsident Armin Laschet (Archivbild).

Foto: dpa/John Macdougall

„Dem Landrat würde ich sagen, es ist jetzt zu früh, das abschließend zu entscheiden“, sagte Laschet in einem Sommerinterview des WDR. Die Staatskanzlei sei insbesondere mit den Festkomitees der Hochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen im Gespräch, um zu erörtern, unter welchen Bedingungen Karneval stattfinden kann. „Nur auch da muss man das Infektionsgeschehen abwarten“, sagte Laschet

Landrat Sebastian Schuster (CDU) hatte sich für eine Absage von Karnevalsveranstaltungen ausgesprochen und sich mit diesem Anliegen nach eigenen Angaben schriftlich an Laschet gewandt. Karneval „so, wie wir ihn kennen“, werde in der Session 2020/2021 nicht möglich sein. „Gleichbleibende Kosten bei einer mit großer Wahrscheinlichkeit verringerten Gästezahl, bringen die Vereine an ihren Ruin“, erklärte er.

Die Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen haben bereits konkrete Ideen für närrischen Frohsinn unter Corona-Bedingungen ausgearbeitet. Es handle sich um Empfehlungen für Karnevalsveranstaltungen, die man nun der Landesregierung zur Prüfung vorgelegt habe, sagte ein Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval am Freitag.

Die Idee: Eine Art Leitfaden, an dem sich Karnevalisten landesweit orientieren können, wenn es um die Genehmigung einer Veranstaltung geht. „Es geht nicht darum, mit Gewalt zu feiern, wenn es nicht geht“, sagte er. „Der Punkt ist: Wenn wir feiern, wollen wir ehrenamtlichen Karnevalisten, die sich damit nicht auskennen, konkrete Tipps geben.“

In dem Papier werden den Angaben zufolge viele praktische Probleme erörtert, die sich aus der Kombination von Pandemie und Party ergeben: Welchen Abstand haben Büttenredner zum Publikum? Wie weit müssen die Bläser im Orchester von den anderen Musikern und den Gästen im Saal entfernt sitzen? Wie viele Menschen dürfen in einen Saal? Wo könnte getanzt werden? Mit einem Ergebnis der Prüfung auf Landesebene rechnen die Initiatoren erst im September.

(top/dpa)
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